Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
anhängen
anhängen v \
1. jm eins anhängen = Nachteiliges über jn reden; jn verleumden. Wurde früher einer an den Pranger gestellt, so wurde ihm auch ein Zettel angehängt, auf dem die Ursache der Strafe zu lesen stand; auch hängte man Schandflaschen u. a. an. Ferner hängt man jm unbemerkt irgendeinen Gegenstand an, weswegen die Vorübergehenden den Unwissenden dann verspotten. 17. Jh.
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2. jm etw anhängen = a) jn mit einer Ware übervorteilen; jm mehr verkaufen als vom Käufer eigentlich beabsichtigt. Am Schluß hinzufügen = obendrein geben. 1500 ff. – b) jn mit einer Krankheit anstecken. 19. Jh.
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3. sich jm anhängen = mit jm eine Freundschaft oder Liebschaft beginnen. Man schließt sich dem Betreffenden an. 19. Jh.
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4. jm einen anhängen = jm eine Person zum Umgang aufdrängen. 1900 ff.
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5. einer eins anhängen = eine Ledige schwängern. Vgl Anhang 2. 1500 ff.
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