Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
anfassen
anfassen tr \
1. etw entwenden, auf unrechtmäßige Weise sich aneignen. Das Gemeinte wird mit klebrigen Fingern oder mit Gewalt angefaßt. Rotw 1800 ff.
\
2. du hast wohl bei Mutti angefaßt?: Frage an einen Kartenspieler, dessen Spielerglück ungewöhnlich groß ist. Nach einem Aberglauben der Spieler erringt man Spielerglück, wenn man die Vulva berührt. Seit dem späten 19. Jh.
\
3. ein Mädchen anfassen = ein Mädchen intim betasten. Seit dem späten 19. Jh.
\
4. zum anfassen sein = die unmittelbare Berührung mit den Bürgern (Gläubigen o.ä.) suchen; aus nächster Nähe zu erleben sein. Der Papst »zum anfassen« begibt sich unter die Menge; Geschichte »zum anfassen« bietet die Ausstellung »Preußen« usw. 1979 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: anfassen