Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
alt
alt adj \
1. leidig, unangenehm, widerlich. Epitheton zu allen möglichen Schimpfwörtern. Man will zum Ausdruck bringen, daß der Betreffende seit langem als ein solcher bekannt ist, wie ihn das Substantiv bezeichnet. Vor allem nordd , 19. Jh.
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2. Epitheton der Vertrautheit, der Anerkennung usw. (alter Freund; altes Haus u.ä.). 19. Jh.
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3. etw auf alt frisieren = etw in betrügerischer Absicht älter erscheinen lassen, als es den Tatsachen entspricht. frisieren. 1900 ff.
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4. er ist nicht alt zu kriegen = er ist unverwüstlich jung. 1930 ff.
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4 a. Möbel auf alt quälen = Möbeln mit künstlichen Mitteln ein altes (antikes) Aussehen verleihen. 1950 ff.
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5. hier werde ich nicht alt = in dieser Stellung bleibe ich nicht lange; ich muß mit baldiger Versetzung (Entlassung) rechnen. 1900 ff.
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6. hier werde ich heute nicht alt = heute gehe ich frühzeitig ins Bett; ich bleibe heute nicht lange im Wirtshaus. Seit dem späten 19. Jh.
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