Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
abstinken
abstinken v \
1. intr = a) weggehen. Fußt auf der sagenhaften Vorstellung vom Teufel, der nach erfolglosem Bemühen mit Schwefelgestank abzieht. Scheint gegen 1840 bei Studenten aufgekommen zu sein; heute allgemein. – b) mit langer Rauchfahne brennend abstürzen. Sold 1914 ff. – c) mit dem Motorrad (Diesel-Lastkraftwagen o. ä.) abfahren. 1930 ff. – d) in einer Wolke von Parfüm weggehen. 1930 ff. – e) zurückgewiesen werden; mit seiner Meinung unterliegen. Der Betreffende kann gegen seine Gegner nicht anstinken. 1850 ff. – f) vorzeitig von der Schule abgehen. Stud und schül , 1840 ff. – g) auf der Bühne Mißerfolg ernten. Theaterspr. seit 1840. – h) sterben. Hängt zusammen sowohl mit der Bedeutung »weggehen« als auch mit dem Leichengeruch. 1939 ff. – i) Bankrott machen; kurz vor dem Bankrott stehen. 1930 ff.
\
2. tr = einen Angriff (den Gegner) abschlagen, zurückweisen. Wie ein Stinktier sein Odium erfolgreich als Abwehrwaffe einsetzt: der durch Stinken Abgewehrte stinkt dann. 1850 ff.
\
3. jn abstinken lassen = jm grob den Abschied geben; jn unhöflich fortweisen. 1850 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: abstinken