Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
abstauben
abstauben tr \
1. Essen nachverlangen; übriggebliebene Speisen aufessen; zusätzliche Verpflegung sich unrechtmäßig aneignen. Parallel zu wegputzen. Etwa seit 1900, sold und rotw .
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2. etw entwenden; jn bestehlen; jn schröpfen, berauben, ausplündern; soziale Leistungen bis zum äußersten ausnutzen; schmarotzen. Analog zu wegputzen. Gegen 1920 aufgekommen; volkstümlich seit dem Zweiten Weltkrieg.
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3. jn zurechtweisen, ausschimpfen. Tadeln = reinigen; vgl auch »jm übers Maul wischen«. 1910 ff.
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4. sich das Beste herausholen; ohne eigene Anstrengung den Erfolg anderer ausnutzen. 1920 ff.
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5. Zigaretten anderer rauchen, Österr 1920 ff, stud .
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6. vom Mitschüler oder aus einer Übersetzung abschreiben. Schül 1950 ff.
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7. Gestohlenes versetzen. 1960 ff.
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8. Leute der Reihe nach anbetteln. 1920 ff.
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9. fast mühelos einen Tortreffer erzielen. 1950 ff.
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10. jn im Fahren überholen. Man wischt (vgl auch
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witschen) so leichthin vorbei, als gelte es nur Staub zu wischen von dem überholten Auto, das man dann in einer Staubwolke hinter sich läßt. 1930 ff.
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11. ein Mädchen abstauben = a) ein Mädchen ansprechen, umwerben. Halbw 1950 ff. – b) jm die Partnerin abspenstig machen. Stud 1955 ff.
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12. sich abstauben (= den Körper abstauben) = sich waschen. Sold 1910 ff.
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