Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
abschießen
abschießen v \
1. tr = den Fußball kraftvoll treten. schießen. 1920 ff. sportl .
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2. tr = eine Rundfunk-, Fernsehsendung ausstrahlen. Wie ein Geschoß aus dem Rohr oder Lauf entlassen wird, wird auch eine Sendung gestartet. Rundfunkspr. 1920 ff.
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3. jn abschießen = jn aus einflußreicher Stellung entfernen; jds Rücktritt bewirken; jn für nicht länger tragbar erklären; bewirken, daß jd eine begehrte Nebenfunktion verliert. Stammt aus der Jägersprache: Der Waidmann schießt krankes, überaltertes oder aus anderen Gründen auszumerzendes Wild ab. Etwa seit 1918.
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4. einen Schüler abschießen = einen Schüler zum vorzeitigen Abgang von der Schule bewegen; einen Schüler nicht versetzen, damit er vorzeitig die Schule verläßt. 1930 ff.
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5. jn abschießen = den Umgang mit jm abbrechen. 1960 ff.
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6. jn abschießen = jn zur Erteilung eines Kaufvertrags gewinnen. Der Käufer wird durch den Verkäufer/ Vertreter zur Strecke gebracht. 1945 ff.
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7. eine abschießen = eine weibliche Person zum Geschlechtsverkehr bewegen; einen Flirt beginnen. Ebenfalls soviel wie »jn zur Strecke bringen«. Sold 1939 ff.
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8. jn abschießen = jn im Kartenspiel (betrügerisch) besiegen. 1930 ff.
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9. eine Flasche abschießen = eine Flasche leertrinken. Sold 1939 ff.
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10. jn abschießen = von jm eine Schnappschuß-Aufnahme machen. schießen. 1950 ff.
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11. zum abschießen aussehen = widerlich, höchst unerfreulich aussehen. 1925 ff.
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12. zum abschießen sein = unausstehlich, widerwärtig sein. 1925 ff.
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13. zum abschießen sein = ein schlechter Schauspieler o. ä. sein. 1925 ff.
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