Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
ab
ab adj \
abgegangen, abgemacht, amputiert (abes Bein; abbes Bein; appes Bein; auch: abenes Bein). Verkürzt aus »es ist ab« und danach flektierbar. Spätestens seit 1900.
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ab präp
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1. ab dafür! = bekräftigende Schlußformel (etwa = »Schluß damit!« oder »einverstanden!«). Stammt aus der Sprache der Glücksspieler: Haben die Spieler ihre Sätze gemacht, bekundet der Bankhalter mit dem Ruf »ab dafür!« sein Einverständnis. Seit dem frühen 20. Jh.
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2. ab durch die Mitte! = geh fort! wegtreten! marsch! Stammt aus Regiebemerkungen in Textbüchern. 19. Jh.
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3. ab wie die wilde Jagd! = schleunigst fort! Die wilde Jagd ist das aus der Volkssage bekannte gespenstige Heer, das durch die Lüfte fährt. 1920 ff.
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4. ab nach Kassel! = hinaus! fort! Zusammenhängend mit dem Untertanenverleih der hessischen Landesfürsten an die Engländer zur Teilnahme an den Kämpfen gegen die nordamerikanischen Kolonien (1776-1783); für die Zwangsrekrutierten war Kasssel die Sammelstelle. 1870 kam die Redensart erneut auf, als Napoleon III. ins Exil nach Kassel – Wilhelmshöhe geschickt wurde. Etwa seit 1840/50.
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5. ab mit Rückenwind! = schnell fort! Das Flugzeug fliegt schneller mit dem Winde. Fliegerspr. 1914 ff.
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6. ab mit Schaden! = weg damit! Vgl fort mit Schaden, Schaden. 1945 ff.
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7. ab Trumeau! = verschwinde! Entweder verdreht aus »türme« ( türmen 1) oder Warnruf der Möbelpacker beim Transport eines Spiegels. Sold 1914/18 ff.
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