Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Aas
Aas n \
1. Schimpfwort auf Tier, Mensch oder Gegenstand. Meint eigentlich den Tierleichnam. Spätestens seit dem 15. Jh.
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2. Hauptkerl. Wohl beeinflußt von ⇨ As 1. 1900 ff.
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3. schlauer Mensch; durch überlegene Schlauheit als unangenehm empfundener Mensch. 17. Jh.
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4. As. Bei Kartenspielern beliebte Aussprache mittels Vokaldehnung. 1900 ff.
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5. Begrüßungswort unter Halbwüchsigen (ohne abwertenden Sinn). Halle/Saale 1960 ff.
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6. Aas auf der Baßgeige. a) = Hauptkönner, Wortführer. Meint eigentlich die Note As auf dem Kontrabaß; entstellt durch Vokaldehnung. 1850 ff. – b) = lästiges Kind. 1900 ff.
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7. Aas auf der Geige = Könner, Hauptkerl. ⇨ Aas 6 a. 1850 ff.
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8. Aas aus Kalkutta (mit Schwimmbeene) = tüchtiger Mann; Lebens- und Menschenkenner. Anspielung auf den Zoologischen Garten in Kalkutta; Kalkutta war bis 1912 Sitz des engl Vizekönigs. Seit dem späten 19. Jh., Berlin.
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9. altdeutsches Aas = sehr strenger Lehrer. ⇨ altdeutsch. Schül 1955 ff.
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10. blödes (dämliches, doofes) Aas = dümmlicher Mensch. ⇨ doof 1, 1900 ff.
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11. dummes Aas = dummer Mensch. 1800 ff.
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12. selten dummes Aas = sehr dummer Mensch. Der Betreffende ist nicht etwa manchmal dumm, sondern besonders dumm. 1920 ff.
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13. falsches Aas = charakterloser, unzuverlässiger, gewissenloser Mensch. 1900 ff.
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14. faules Aas = Nichtstuer; träge Arbeitender. 19. Jh.
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15. feiges Aas = Feigling 1900 ff.
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16. feines Aas = feingekleideter Mensch; Mensch in beneidenswerten Lebensumständen; Mensch von vornehmer Gesinnung. 1850 ff.
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17. freches Aas = frecher Mensch. 1900 ff.
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18. gelungenes Aas = humorvoller Mensch. ⇨ gelungen. 1900 ff.
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19. gerissenes Aas = listiger, vielerfahrener Mensch. ⇨ gerissen. 1900 ff.
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20. goldiges Aas = Kosewort für ein Mädchen. ⇨
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goldig. 1900 ff.
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20 a. helles Aas = aufgeweckter, aber unsympathischer Mensch. ⇨ hell 1. 1900 ff.
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21. kein Aas = (leider) niemand. Berliner Ursprungs, etwa seit 1850.
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22. kiebiges Aas = lebenslustiger, aufgeweckter, gutmütiger Mensch. ⇨ kiebig 3. Seit dem späten 19. Jh.
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23. kleines Aas, a) = junger Dieb; Tunichtgut. 1900 ff. – b) = kleines Mädchen (Kosewort). 1900 ff.
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24. mistiges Aas = niederträchtiger Mensch. ⇨ mistig. Sold 1939 ff.
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25. patentes Aas = geschickter, anstelliger, kameradschaftlicher Mensch. ⇨ patent. 1900 ff.
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26. reiches Aas = Vermögender; Großkapitalist. Seit dem späten 19. Jh.
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27. schlaues Aas = schlauer Mensch. 18. Jh.
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28. süßes Aas = sehr nettes Mädchen; intime Freundin. ⇨ süß. 1900 ff.
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29. vornehmes Aas = vornehmer Mensch; Vornehmtuer. 1920 ff.
Aas n \
1. Schimpfwort auf Tier, Mensch oder Gegenstand. Meint eigentlich den Tierleichnam. Spätestens seit dem 15. Jh.
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2. Hauptkerl. Wohl beeinflußt von ⇨ As 1. 1900 ff.
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3. schlauer Mensch; durch überlegene Schlauheit als unangenehm empfundener Mensch. 17. Jh.
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4. As. Bei Kartenspielern beliebte Aussprache mittels Vokaldehnung. 1900 ff.
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5. Begrüßungswort unter Halbwüchsigen (ohne abwertenden Sinn). Halle/Saale 1960 ff.
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6. Aas auf der Baßgeige. a) = Hauptkönner, Wortführer. Meint eigentlich die Note As auf dem Kontrabaß; entstellt durch Vokaldehnung. 1850 ff. – b) = lästiges Kind. 1900 ff.
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7. Aas auf der Geige = Könner, Hauptkerl. ⇨ Aas 6 a. 1850 ff.
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8. Aas aus Kalkutta (mit Schwimmbeene) = tüchtiger Mann; Lebens- und Menschenkenner. Anspielung auf den Zoologischen Garten in Kalkutta; Kalkutta war bis 1912 Sitz des engl Vizekönigs. Seit dem späten 19. Jh., Berlin.
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9. altdeutsches Aas = sehr strenger Lehrer. ⇨ altdeutsch. Schül 1955 ff.
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10. blödes (dämliches, doofes) Aas = dümmlicher Mensch. ⇨ doof 1, 1900 ff.
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11. dummes Aas = dummer Mensch. 1800 ff.
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12. selten dummes Aas = sehr dummer Mensch. Der Betreffende ist nicht etwa manchmal dumm, sondern besonders dumm. 1920 ff.
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13. falsches Aas = charakterloser, unzuverlässiger, gewissenloser Mensch. 1900 ff.
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14. faules Aas = Nichtstuer; träge Arbeitender. 19. Jh.
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15. feiges Aas = Feigling 1900 ff.
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16. feines Aas = feingekleideter Mensch; Mensch in beneidenswerten Lebensumständen; Mensch von vornehmer Gesinnung. 1850 ff.
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17. freches Aas = frecher Mensch. 1900 ff.
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18. gelungenes Aas = humorvoller Mensch. ⇨ gelungen. 1900 ff.
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19. gerissenes Aas = listiger, vielerfahrener Mensch. ⇨ gerissen. 1900 ff.
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20. goldiges Aas = Kosewort für ein Mädchen. ⇨
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goldig. 1900 ff.
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20 a. helles Aas = aufgeweckter, aber unsympathischer Mensch. ⇨ hell 1. 1900 ff.
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21. kein Aas = (leider) niemand. Berliner Ursprungs, etwa seit 1850.
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22. kiebiges Aas = lebenslustiger, aufgeweckter, gutmütiger Mensch. ⇨ kiebig 3. Seit dem späten 19. Jh.
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23. kleines Aas, a) = junger Dieb; Tunichtgut. 1900 ff. – b) = kleines Mädchen (Kosewort). 1900 ff.
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24. mistiges Aas = niederträchtiger Mensch. ⇨ mistig. Sold 1939 ff.
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25. patentes Aas = geschickter, anstelliger, kameradschaftlicher Mensch. ⇨ patent. 1900 ff.
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26. reiches Aas = Vermögender; Großkapitalist. Seit dem späten 19. Jh.
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27. schlaues Aas = schlauer Mensch. 18. Jh.
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28. süßes Aas = sehr nettes Mädchen; intime Freundin. ⇨ süß. 1900 ff.
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29. vornehmes Aas = vornehmer Mensch; Vornehmtuer. 1920 ff.