Duden - Das Herkunftswörterbuch
Zweck
Zweck:Das Substantiv mhd. zwec »Nagel aus Holz oder Eisen«, ahd. zwec »Nagel« gehört zu dem unter ↑ "zwei" behandelten Zahlwort. Es bedeutete ursprünglich – wie das näher verwandte Wort ↑ "Zweig" – »gegabelter Ast, Gabelung«. Im 15. und 16. Jh. bezeichnete »Zweck« dann den Nagel, an dem die Zielscheibe aufgehängt ist, oder den Nagel, der in der Mitte der Zielscheibe sitzt, woraus sich die Bedeutung »Zielpunkt«, übertragen »Absicht, Sinn«, entwickelte. – Abl. : bezwecken »einen Zweck verfolgen, beabsichtigen« (18. Jh.). Zus. : zwecklos »nutzlos, vergeblich« (18. Jh.); zweckmäßig »einem Zweck dienend, sinnvoll, nützlich« (18. Jh.). – Als sich die Bedeutung von »Zweck« »Nagel« zu »Absicht, Sinn« gewandelt hatte, kam im 18. Jh. für »Nagel« die Nebenform Zwecke auf (beachte dazu »Reißzwecke« »kleiner Nagel mit kurzem Dorn und breitem, flachem Kopf). Zu dem alten Wort »Zweck« »Nagel« gehört die (heute nur noch landsch. gebräuchliche) Ableitung zwecken »mit Zwecken befestigen« (Anfang des 17. Jh.s), dazu anzwecken (18. Jh.).
• Zweck
der Zweck heiligt die Mittel
»zum Erreichen eines guten Ziels sind auch unmoralische Mittel erlaubt«
Diese Redensart wird allgemein als ein moralisches Prinzip der Jesuiten angesehen; in der »Moraltheologie« des Jesuitenpaters Busenbaum von 1652 ist dieser Grundsatz aber mit deutlichen Einschränkungen versehen. Es dürfte sich in der vorliegenden uneingeschränkten Form um ein altes Prinzip der Machtpolitik handeln, das sinngemäß schon bei Machiavelli auftaucht.
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