Duden - Das Herkunftswörterbuch
Zopf
Zopf:Das altgerm. Substantiv mhd. zopf »Haarflechte; geflochtenes Backwerk; hinterstes Ende, Zipfel«, ahd. zoph »Locke«, niederl. top »Spitze, Gipfel, Wipfel«, engl. top »Spitze, Gipfel, Wipfel; oberes Ende«, schwed. topp »Gipfel, Wipfel, Spitze« bedeutete ursprünglich wohl »Spitze«, dann »Gipfel, Wipfel; aufgestecktes Haar, Haarbüschel (besonders auf dem Scheitel)«. Nur im hochd. Sprachbereich hat sich daraus die Bedeutung »geflochtenes Haar« entwickelt. Beachte dagegen die niederd. Entsprechung Topp »oberstes Ende eines Mastes« (im 18. Jh. schriftsprachlich). Im germ. Sprachbereich sind mit »Zopf« die unter ↑ "Zapfen" und ↑ "Zipfel" behandelten Substantive verwandt, vielleicht auch ↑ "zupfen". Außergerm. Anknüpfungen sind unsicher.
• Zopf
ein alter Zopf
»eine völlig veraltete Idee, Einrichtung, Sache«
In dieser Wendung steht »Zopf« für Überholtes, nicht mehr Zeitgemäßes. Nach der Französischen Revolution wurde die Mode des 18. Jh.s, nach der die Männer ‹Perücken mit› Zopf trugen, nur noch von Konservativen beibehalten; daher galt der Zopf in späterer Zeit als Sinnbild für Rückständigkeit.
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