Duden - Das Herkunftswörterbuch
Zier
Zier:Das Substantiv mhd. ziere, ahd. ziarī »Schönheit, Pracht, Schmuck« ist eine Ableitung von dem heute ungebräuchlichen Adjektiv zier »glänzend, prächtig, herrlich« (mhd. ziere, ahd. ziari); dies beruht auf einer Bildung zu der idg. Wurzel * dei-, * dei̯ə- »hell glänzen, schimmern, scheinen«, vgl. im germ. Sprachbereich aisl. tīrr »Glanz, Ruhm, Ehre«, aengl. tīr »Ruhm, Ehre, Schmuck«. Außergerm. sind z. B. verwandt aind. dī̓dēti »strahlt, leuchtet«, dyáu-ḥ »Himmel, Tag« (auch als Gottheit), eigentlich »der Leuchtende, Strahlende«, griech. Zeús »Himmelsgott«, lat. deus »Gott«, altlat. deivos, eigentlich »Himmlischer« (s. die Fremdwörter ↑ "adieu!" und ↑ "Diva"), lat. Iovis, alat. auch Diovis (s. das Fremdwort ↑ "jovial"), lat. dies »Tag« und diurnus »täglich« (s. das Fremdwort ↑ "Journal").
Aus dem germ. Sprachbereich gehört dazu der Göttername ahd. Ziu (s. den Artikel ↑ "Dienstag"). – Weitere Ableitungen vom Adjektiv »zier« sind Zierde »Schmuck« (mhd. zierde, ahd. zierida) und zieren »schmücken«, reflexiv »sich gekünstelt verhalten, sich bitten lassen« (mhd. zieren, ahd. ziarōn). Zu »zieren« gehören Zierrat »Verzierung, schmückendes Beiwerk« (mhd. zierōt; gebildet mit demselben Suffix wie ↑ "Einöde") und die Präfixbildung verzieren »(aus)schmücken« (15. Jh.), dazu Verzierung (16. Jh.).
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