Duden - Das Herkunftswörterbuch
Zelle
Zelle:Das Substantiv ist in ahd. Zeit aus lat. cella »Vorratskammer, enger Wohnraum« entlehnt worden, und zwar in dessen kirchenlat. Sonderbedeutung »Wohnraum eines Mönches, Klause«. Es ist zuerst in ahd. Ortsnamen wie »Hupoldes-, Eberhardescella« (nach dem Namen des ersten Bewohners) bezeugt, in mhd. Zeit dann als selbstständiges Wort: mhd. zelle »Kammer, Zelle, kleines Kloster«. Zur Zeit der Entlehnung von lat. cella wurde lat. c vor e, i schon wie z gesprochen. Die älteren Lehnwörter ↑ "Keller" und ↑ "Kellner" (zu dem von cella abgeleiteten lat. cellarium »Vorratskammer«) beruhen dagegen auf der alten lat. k-Aussprache von c. Die lat. Substantive gehören mit ihrer ursprünglichen Bedeutung »Vorratskammer« zu den unter ↑ "okkult" genannten Verben mit der Bedeutung »verbergen« und weiterhin zu der unter ↑ "hehlen" dargestellten idg. Wortgruppe.
Seit dem 14. Jh. bezeichnet »Zelle« auch die Bienenzelle (nach gleichbed. lat. cella), seit dem 18. Jh. auch die Gefängniszelle. Als biologisches Fachwort wird »Zelle« seit der 1. Hälfte des 19. Jh.s gebraucht, nachdem schon im 17. Jh. das Pflanzengewebe mit den Bienenzellen verglichen worden war. Vgl. auch ↑ "Zellulose".
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