Duden - Das Herkunftswörterbuch
Zehrung
zehren:Das nur dt. und niederl. Verb (mhd. zern »für Essen und Trinken aufwenden; sich nähren; ‹essend› verbrauchen«, niederl. teren »zehren«) gehört zu dem in mhd. Zeit untergegangenen starken Verb ahd. zeran »zerreißen; kämpfen«, dem got. (ga-, dis-)taíran »zerreißen« und engl. to tear »‹zer›reißen« entsprechen.
Die germ. Verben gehen mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf die idg. Wurzel * der- »schinden, ‹ab›spalten« zurück, vgl. z. B. griech. dérein »schinden, abhäuten«, dérma »Haut«, eigentlich »das Abgezogene«. Aus dem germ. Sprachbereich gehört auch das unter ↑ "zerren" behandelte Verb hierher, ferner die Sippen von ↑ "trennen" (eigentlich »abspalten«) und möglicherweise auch von ↑ "Zorn". – Die Bedeutung »‹essend› verbrauchen« hat sich demnach aus »vertilgen, vernichten, zerreißen« entwickelt. – Gebräuchlich als »zehren« ist heute die Präfixbildung verzehren »essen und trinken; aufbrauchen; (reflexiv:) sich sehnen« (mhd. verzern »aufzehren, verbrauchen«, vgl. ahd. firzeran »zerreißen, vernichten«), dazu die Rückbildung Verzehr »Verbrauch, Einnahme von Speisen ‹und Getränken›« (18. Jh.). Zu dem heute veralteten Zehrung »Nahrung, Zehrgeld« (mhd. zerunge) gehört die Zusammensetzung Wegzehrung »Reiseproviant« (16. Jh.).
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