Duden - Das Herkunftswörterbuch
zahlbar
Zahl:Das altgerm. Substantiv mhd. zal, ahd. zala »Zahl; Menge; Aufzählung; Bericht, Rede«, niederl. taal »Sprache«, engl. tale »Erzählung«, dän. tale »Rede« gehört wahrscheinlich zur idg. Wurzel * del‹ə›- »spalten, kerben, schnitzen, behauen«, vgl. z. B. aind. dā̆láyati »spaltet«, lat. dolare »behauen«, lit. dìlti »sich abnutzen, abschleifen«. »Zahl« würde demnach eigentlich »Eingekerbtes, Einschnitt« bedeuten.
Man pflegte früher Merkstriche auf Holz einzukerben, vgl. dazu armen. tał »Einprägung, Eindruck, Zeichen, Vers«. Die so genannten Kerbhölzer (zum Zählen, Abrechnen usw.) waren noch im Mittelalter gebräuchlich. Aus der Bedeutung »eingekerbtes Merkzeichen« entwickelte sich die Bedeutung »Zahl, Zählen«, daraus dann »Aufzählung, Erzählung, Rede, Sprache«. Zu derselben idg. Wurzel gehört auch die Maßbezeichnung 2↑ "Zoll", eigentlich »abgeschnittenes Holz«. Zu »Zahl« stellt sich das unter ↑ "zählen" behandelte Verb. Eine dt. Ableitung vom Substantiv ist zahlen »einen Preis, eine Geldschuld begleichen« (mhd. zal‹e›n, ahd. zalōn »zählen, ‹be›rechnen«), das seine Bedeutung »eine Geldsumme hingeben« (16. Jh.) gewann, weil das mittelalterliche Zahlbrett zugleich ein Rechengerät war. Dazu gehören die Ableitungen zahlbar kaufmännisch für »zu ‹be›zahlen« (18. Jh.) und Zahlung (15. Jh.), ferner Zusammensetzungen wie »ab-, an-, aus-, einzahlen« und die Präfixbildung bezahlen (mhd. bezaln). Zusammensetzung mit dem Substantiv: Anzahl (spätmhd. anzal‹e› »zukommende Zahl, Anteil«; später auch für »bestimmte Menge«); Zahlwort (17. Jh., Übersetzung von lat. nomen numerale).
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