Duden - Das Herkunftswörterbuch
wissen
wissen:Das gemeingerm. Verb (Präteritopräsens) mhd. wiz̧z̧en, ahd. wiz̧z̧an, got. witan, aengl. witan, schwed. veta gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der idg. Wurzel * u̯eid- »erblicken, sehen«, dann auch »wissen« (eigentlich »gesehen haben«). Vgl. z. B. griech. ideīn »sehen, erkennen«, eidénai »wissen«, idéa »Erscheinung, Gestalt, Urbild« (s. die Fremdwortgruppe um ↑ "Idee"), lat. videre »sehen« (s. die Fremdwortgruppe um ↑ "Vision") und russ. videt' »sehen«. Aus dem germ. Sprachbereich gehören ferner zu dieser Wurzel die unter ↑ "weise", ↑ "weissagen", 1↑ "verweisen", ↑ "Witz" und ↑ "gewiss" behandelten Wörter. Von der ursprünglichen Bedeutung »erblicken, sehen« geht die Substantivbildung ↑ "Weise" (eigentlich »Aussehen, Erscheinung«) aus. Im Dt. gruppieren sich um »wissen« die Bildungen ↑ "Gewissen" und ↑ "bewusst". – Abl. : Wissenschaft (mhd. wiz̧z̧en‹t›schaft »Wissen; Vorwissen; Genehmigung«; seit dem 16./17. Jh. als Entsprechung für lat. scientia »geordnetes, in sich zusammenhängendes Gebiet von Erkenntnissen; forschende Tätigkeit«); wissentlich »bewusst« (mhd. wiz̧z̧en‹t›lich »bewusst, bekannt, offenkundig«). Beachte auch die Zusammenbildung Besserwisser (19. Jh., aus »‹wer alles› besser weiß«).
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