Duden - Das Herkunftswörterbuch
Wende
wenden:Das gemeingerm. Verb mhd. wenden, ahd. wenten, got. wandjan, engl. to wend »sich wenden, gehen« (veraltet; vgl. engl. went »ging«), schwed. vända ist das Veranlassungswort zu dem unter 2↑ "winden" behandelten Verb und bedeutet eigentlich »winden machen«. Siehe auch die Artikel ↑ "bewenden", ↑ "gewandt", ↑ "verwandt" und ↑ "Vorwand". – Abl. : Wende (mhd. wende, ahd. wentī), dazu die Zusammensetzungen Wendekreis (Lehnübersetzung von griech. tropikòs kýklos; 17. Jh.) und Wendepunkt (2. Hälfte des 18. Jh.s); wendig »sich leicht steuern lassend; ‹geistig› beweglich« (16. Jh.; mit ganz anderer Verwendung mhd. wendec, ahd. wendīg), dazu wohl auswendig »aus dem Gedächtnis« (mhd. ūz̧wendec »äußerlich, auf der Außenseite«; die heutige Bedeutung seit dem 16. Jh.) und inwendig »innen, auf der Innenseite« (mhd. in‹ne›wendic).
Präfixbildungen und Zusammensetzungen: anwenden »beziehen; gebrauchen« (mhd. an‹e›wenden, ahd. anawenten »auf etwas hinwenden«), dazu Anwendung; Anwender »jmd., der etw., besonders ein Computerprogramm, anwendet«; aufwenden »(Kosten) aufbringen« (17. Jh.), dazu Aufwand (18. Jh.); einwenden »‹kritisch› gegen etwas vorbringen« (17. Jh.), dazu Einwand (17. Jh.); entwenden »wegnehmen, stehlen« (mhd. entwenden »abwendig machen, entziehen«); verwenden »benutzen, gebrauchen« (mhd. verwenden »abwenden, umwenden, seit dem 16. Jh. »aufwenden, gebrauchen«), dazu Verwendung (16. Jh.).
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