Duden - Das Herkunftswörterbuch
weltlich
Welt:Das altgerm. Substantiv mhd. we‹r›lt, ahd. weralt »Zeitalter; Welt; Menschengeschlecht«, niederl. wereld, engl. world, schwed. värld »Welt« ist eine alte Zusammensetzung, deren erster Bestandteil das unter ↑ "Werwolf" behandelte germ. Wort für »Mann, Mensch« ist. Der zweite Bestandteil ist ein z. B. in got. alds »Menschenalter, Zeit«, aisl. o̧ld »Menschheit, Zeit« bewahrtes germ. Substantiv, das zu der unter ↑ "alt" entwickelten idg. Wurzel gehört.
Demnach bedeutet »Welt« eigentlich »Menschenalter, Menschenzeit«. – Abl. : weltlich »der Welt angehörend, irdisch; nicht kirchlich« (mhd. wereltlich, ahd. weraltlīh), dazu verweltlichen (Mitte des 17. Jh.s). Zus. : Weltall »Universum« (18. Jh.; vgl. ↑ "all"); Weltanschauung »Gesamtheit der Anschauungen von der Welt und der Stellung des Menschen in der Welt; Einstellung gegenüber der Welt, geistige Grundhaltung« (18. Jh.; zunächst in der Bedeutung »subjektive Vorstellung von der Welt«); Weltkrieg »Krieg, an dem viele Länder beteiligt sind« (19. Jh.); Weltmann (mhd. werltman »weltlich Gesinnter«, ahd. weraltman »irdischer Mensch«; seit dem 16. Jh. »Mann von Welt«), dazu weltmännisch; Weltschmerz »tiefe Traurigkeit über die Unzulänglichkeit der Welt« (1. Hälfte des 19. Jh.s); Weltwunder »etwas ganz Außergewöhnliches, das Bewunderung erregt« (17. Jh.; nach lat. mirabilia mundi oder miraculum orbis). – Siehe auch den Artikel ↑ "Umwelt".
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