Duden - Das Herkunftswörterbuch
weiden
2Weide»Grasland«: Mhd. weide, ahd. weida »Jagd, Fischfang, Nahrungserwerb; Futter, Speise; Weideplatz; Unternehmung, Fahrt, Tagereise, Weg«, niederl. weide »Grasland, Weideplatz«, aengl. wāđ »Jagd, Verfolgung; Unternehmung, Reise«, aisl. veiđr »Jagd« gehören mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der idg. Wurzel * u̯ei-, * u̯ei̯ə- »auf Nahrungssuche, auf die Jagd gehen, nach etwas trachten«, vgl. z. B. aind. vē̓ti, váyati »verfolgt, strebt«, griech. híemai »eile, strebe, trachte, begehre« und die baltoslaw. Sippe von lit. výti »nachjagen, verfolgen«. Von »Weide« im Sinne von »Futter, Speise« geht ↑ "Eingeweide" aus (s. dort über »ausweiden« und »weidwund«). An »Weide« im Sinne von »Unternehmung, Fahrt, Tagereise, Weg, Mal« schließt sich der zweite Bestandteil von »anderweitig« (vgl. ↑ "ander") an. Die alte Bedeutung »Jagd« bewahren z. B. die Zusammensetzungen weidgerecht »der Jagd und dem jagdlichen Brauchtum gemäß« (Ende des 18. Jh.s), Weidmann »weidgerechter Jäger« (mhd. weideman »Jäger; Fischer«), dazu weidmännisch (16. Jh.), Weidwerk »Jagd‹kunst›« (mhd. weidewerc »Jägerei; die zur Jagd gehörigen Tiere«). In der Jägersprache wird hier die Schreibung mit ai bevorzugt, obwohl diese Schreibung sprachgeschichtlich nicht begründet ist. Sie erklärt sich vermutlich daraus, dass die Schreibweise mit ai in einigen alten bayrischen und österreichischen Quellen vorkommt. – Abl. : weiden »auf die Weide führen, grasen lassen; hüten«, reflexiv »sich laben, sich erfreuen« (mhd. weiden, ahd. weidōn, daneben mhd. weidenen, ahd. weidanōn »jagen, Futter suchen; weiden«, vgl. niederl. weiden »grasen lassen, weiden«, aengl. wæ̅đan »wandern, streifen, jagen«, aisl. veiđa »jagen, erbeuten«). Zus. : Augenweide »was den Augen gefällt« (mhd. ougenweide, eigentlich »Speise, Labsal für die Augen«, beachte die Bildung »Ohrenschmaus«). Siehe auch den Artikel ↑ "weidlich".
2Weide»Grasland«: Mhd. weide, ahd. weida »Jagd, Fischfang, Nahrungserwerb; Futter, Speise; Weideplatz; Unternehmung, Fahrt, Tagereise, Weg«, niederl. weide »Grasland, Weideplatz«, aengl. wāđ »Jagd, Verfolgung; Unternehmung, Reise«, aisl. veiđr »Jagd« gehören mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der idg. Wurzel * u̯ei-, * u̯ei̯ə- »auf Nahrungssuche, auf die Jagd gehen, nach etwas trachten«, vgl. z. B. aind. vē̓ti, váyati »verfolgt, strebt«, griech. híemai »eile, strebe, trachte, begehre« und die baltoslaw. Sippe von lit. výti »nachjagen, verfolgen«. Von »Weide« im Sinne von »Futter, Speise« geht ↑ "Eingeweide" aus (s. dort über »ausweiden« und »weidwund«). An »Weide« im Sinne von »Unternehmung, Fahrt, Tagereise, Weg, Mal« schließt sich der zweite Bestandteil von »anderweitig« (vgl. ↑ "ander") an. Die alte Bedeutung »Jagd« bewahren z. B. die Zusammensetzungen weidgerecht »der Jagd und dem jagdlichen Brauchtum gemäß« (Ende des 18. Jh.s), Weidmann »weidgerechter Jäger« (mhd. weideman »Jäger; Fischer«), dazu weidmännisch (16. Jh.), Weidwerk »Jagd‹kunst›« (mhd. weidewerc »Jägerei; die zur Jagd gehörigen Tiere«). In der Jägersprache wird hier die Schreibung mit ai bevorzugt, obwohl diese Schreibung sprachgeschichtlich nicht begründet ist. Sie erklärt sich vermutlich daraus, dass die Schreibweise mit ai in einigen alten bayrischen und österreichischen Quellen vorkommt. – Abl. : weiden »auf die Weide führen, grasen lassen; hüten«, reflexiv »sich laben, sich erfreuen« (mhd. weiden, ahd. weidōn, daneben mhd. weidenen, ahd. weidanōn »jagen, Futter suchen; weiden«, vgl. niederl. weiden »grasen lassen, weiden«, aengl. wæ̅đan »wandern, streifen, jagen«, aisl. veiđa »jagen, erbeuten«). Zus. : Augenweide »was den Augen gefällt« (mhd. ougenweide, eigentlich »Speise, Labsal für die Augen«, beachte die Bildung »Ohrenschmaus«). Siehe auch den Artikel ↑ "weidlich".