Duden - Das Herkunftswörterbuch
Weichbild
Weichbild»Ortsgebiet«: Das ursprünglich niederd. -mitteld. Wort (mhd. wīchbilde, mnd. wīkbelde, entsprechend mniederl. wijcbelt) enthält als erstes Glied das Substantiv mhd. wīch-, ahd. wīh, mnd. , asächs. wīk (mniederl. wīk, aengl. wīc) »Wohnstätte, Siedlung«, das in die westgerm. Sprachen aus lat. vicus »Dorf, Gehöft« entlehnt worden ist. Das lat. Wort, mit dem auch lat. villa »Landgut« (↑ "Villa") zusammenhängt, ist urverwandt mit griech. oīkos »Haus« (↑ "Ökumene") und got. weihs »Dorf, Flecken«. Das zweite Glied der Zusammensetzung »Weichbild« ist vielleicht das unter ↑ "Bild" behandelte Wort, dann hätte »Weichbild« ursprünglich ein Marktkreuz oder ein anderes Sinnbild des Ortsrechts bezeichnet. Doch ist »...bild« wohl eher eine Substantivbildung mit der Bedeutung »Recht« und gehört dann zu den unter ↑ "Unbill" behandelten Wörtern. »Weichbild« würde demnach ursprünglich »Ortsrecht« bedeutet haben. Die Bedeutung »‹Rechts›gebiet einer Siedlung« ist auf jeden Fall erst durch Übertragung entstanden.
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