Duden - Das Herkunftswörterbuch
verheeren
Heer:Das Heer ist als »das zum Kriege Gehörige« benannt worden. Gemeingerm. * harja- »Heer« (mhd. her‹e›, ahd. heri, got. harjis, aengl. here, schwed. här) geht auf das substantivierte Adjektiv idg. * kori̯o-s »zum Krieg gehörig« zurück, das von idg. * koro-s »Krieg, Streit« abgeleitet ist. Außergerm. vergleichen sich z. B. pers. kār-zār »Schlachtfeld«, griech. koíranos »Heerführer«, lit. kãras »Krieg«, kãrias »Heer«. Bereits in altgerm. Zeit spielte das Wort »Heer« in der Namengebung eine bedeutende Rolle. Es steckt heute noch in zahlreichen dt. Vor- und Ortsnamen, beachte z. B. Herbert, Hermann, Diet‹h›er, Günt‹h›er, Reiner, Werner, Walt‹h›er, Herford, Heringen, Hersfeld. Ferner ist es Bestimmungswort in ↑ "Herberge", ↑ "Herold" und ↑ "Herzog". Eine Verbalableitung ist verheeren (s. d.). Siehe auch den Artikel ↑ "Harnisch".
verheeren
»verwüsten, zerstören«: Das Verb mhd. verhern, ahd. farheriōn »mit einer Heeresmacht überziehen, verwüsten, verderben« ist eine verstärkende Präfixbildung zu dem im Nhd. untergegangenen einfachen Verb mhd. her‹e›n, herjen, ahd. heriōn »verwüsten, raufen, plündern«, engl. to harry, (älter:) to harrow »verwüsten, plündern, berauben«, aisl. herja »einen Raubzug unternehmen«. Dieses Verb ist von dem unter ↑ "Heer" behandelten Substantiv abgeleitet.
Beachte dazu das adjektivisch verwendete 1. Partizip verheerend »furchtbar; scheußlich« und die Substantivbildung Verheerung »das Verheeren, Zerstörung« (spätmhd. verherunge).
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