Duden - Das Herkunftswörterbuch
vergnügen
genug:Das gemeingerm. Wort mhd. genuoc, ahd. ginuog, got. ganōhs, engl. enough, schwed. nog gehört im Sinne von »ausreichend« zu der germ. Wortgruppe von got. ganaúhan »reichen«. Diese Wortgruppe geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf die idg. Wurzel * ‹e›nek̑- »reichen, ‹er›langen; bringen, tragen« zurück, vgl. z. B. aind. nákṣati »erreicht, erlangt« und russ. nesti »tragen«. Abl. : Genüge (mhd. genüege, ahd. ginuogī); genügen (mhd. genüegen, ahd. ginuogen mit Entsprechungen in den anderen germ. Sprachen), dazu begnügen, sich (mhd. begenüegen »zufrieden stellen«) und vergnügen (s. d.); genügsam »bescheiden, anspruchslos« (15. Jh., an das Verb »genügen« angeschlossen; mhd. genuocsam bedeutete »genügend«). Zus. : genugtun (mhd. genuoctun; Lehnübersetzung von lat. satisfacere), dazu Genugtuung (15. Jh.; Lehnübersetzung von lat. satisfactio).
vergnügen:
Das Verb mhd. vergenüegen ist von dem mhd. Adjektiv genuoc »hinreichend« (vgl. den Artikel ↑ "genug") abgeleitet. Es bedeutete zunächst »zufrieden stellen, befriedigen«, dann »jemandem eine Freude machen« und seit dem 18. Jh. auch »fröhlich machen, ergötzen«. Die ursprüngliche Bedeutung ist in niederl. vergenoegen »zufriedenstellen« bewahrt. Sehr gebräuchlich ist das adjektivisch verwendete 2. Partizip vergnügt »heiter und zufrieden; fröhlich«. Der substantivierte Infinitiv Vergnügen »Freude, Belustigung« war ursprünglich ein Wort der Geschäfts- und Rechtssprache (mhd. vergenüegen »Bezahlung, Zufriedenstellung«), lehnte sich jedoch in der Bedeutungsentwicklung an das Verb an. – Abl. : vergnüglich »besinnlich, heiter« (17. Jh.).
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