Duden - Das Herkunftswörterbuch
urbar
urbar(meist nur noch in der Fügung »urbar machen«): Das seit dem 17. Jh. gebräuchliche Wort stammt aus dem Niederd. Das zugrunde liegende mnd. Adjektiv ist zwar nicht bezeugt, wird aber durch das Substantiv mnd. orbarheit »Nutzen, Vorteil« und das Verb mnd. orbaren »Land durch Bearbeitung Ertrag bringend machen« vorausgesetzt (vgl. mniederl. orbare »nützlich«). Es hat sich aus dem Substantiv mnd. orbor, orbar »Ertrag, Nutzen, Vorteil« entwickelt, vgl. mhd. urbor »Zins tragendes Grundstück, Einkünfte, Rente«, auf dem Urbar »Güter- und Abgabenverzeichnis mittelalterlicher Grundherrschaften« (15./16. Jh.) beruht. Das mnd. Substantiv ist eine Bildung zu dem im Nhd. untergegangenen Präfixverb mhd. erbern, ahd. urberan »hervorbringen« (vgl. ↑ "gebären"). Die Grundbedeutung von »urbar« ist demnach »ertragreich«; die heutige Bedeutung ist eingeschränkt auf die erste Bestellung eines Bodens, der dann »zum Anbau geeignet« ist.
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