Duden - Das Herkunftswörterbuch
un...
un...:Die gemeingerm. verneinende Vorsilbe mhd. , ahd. un, got. un, engl. un, schwed. o geht mit Entsprechungen in anderen idg. Sprachen auf die idg. Wortnegation * n̥̓- zurück. Verwandt sind z. B. griech. a‹n›... und lat. in..., die in zahlreichen aus dem Griech. und Lat. entlehnten Wörtern als erster Bestandteil stecken (2↑ "a...", ↑ "A..." und 2↑ "in...", ↑ "In...").
Die idg. Wortnegation * n̥̓- steht im Ablaut zu der idg. Satznegation * nē̆, * nei, die im germ. Sprachbereich z. B. bewahrt ist in den unter ↑ "nein", ↑ "nicht", ↑ "nie" und ↑ "nur" behandelten Wörtern.
Das besonders häufig mit Partizipien und Adjektiven verbundene Präfix verneint einen Begriff und verkehrt ihn dadurch in sein Gegenteil, beachte z. B. »ungesäuert, unrein« oder »unmenschlich«, aus dem »Unmensch« rückgebildet ist. Es kann aber auch das Abweichen von einer Idealvorstellung angeben, von dem, was sein sollte, beachte z. B. »unangebracht«. In Zusammensetzungen, in denen das Grundwort einen negativen Begriff enthält, konnte »un-« vielfach als Steigerung empfunden (beachte z. B. »Ungewitter, Unkosten«) und daher auch verstärkend und nachdrücklich gebraucht werden (beachte z. B. »Unsumme, Unmenge«).
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