Duden - Das Herkunftswörterbuch
Totensonntag
tot:Das gemeingerm. Adjektiv mhd. , ahd. tōt, got. dauÞs, engl. dead, schwed. död ist eine alte Partizipialbildung zu dem im Mhd. untergegangenen Verb ahd. touwen, asächs. dōian, aisl. deyja »sterben« (beachte das aus dem Nord. entlehnte engl. to die).
Dieses Verb gehört im Sinne von »betäubt, bewusstlos werden; hinschwinden« zu der unter ↑ "Dunst" behandelten Wortgruppe. – Abl. : töten (mhd. tœ̄ten, ahd. tōden, entsprechend got. dauÞjan; Bewirkungswort zu »tot«, also eigentlich »totmachen«), dazu abtöten »Kleinstlebewesen u. a. vernichten« (15. Jh.; schon got. afdauÞjan, aber ahd. und mhd. nicht bezeugt). Das substantivierte Adjektiv zu »tot« ist Tote (mhd. tōte, ahd. tōto); dazu stellen sich Zusammensetzungen wie Totenbahre (mhd. tōtenbāre), Totenbett (mhd. tōt‹en›bette), Totensonntag (17. Jh.; ursprünglich der Sonntag Lätare, an dem der Tod ausgetrieben wurde, später evangelischer Feiertag zur Erinnerung an die Toten, meist der letzte Sonntag des Kirchenjahres) und Totentanz (16. Jh.; im 14. Jh. aufkommende allegorische Darstellung des Tanzes, zu dem der Tod als Spielmann die Menschen sammelt und zu dem er ihnen aufspielt).
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