Duden - Das Herkunftswörterbuch
Tisch
Tisch:Das westgerm. Substantiv mhd. tisch »Speisetafel; Ladentisch«, ahd. tisc »Schüssel; Tisch«, niederl. dis »Tisch«, engl. dish »Platte, Schüssel; Gericht, Speise« (die nord. Sippe von schwed. mdal. disk »Teller; Ladentisch« stammt wohl unmittelbar aus dem Aengl. oder Asächs.) beruht auf einer frühen Entlehnung aus lat. discus »Wurfscheibe; flache Schüssel, Platte«, das seinerseits aus griech. dískos »Wurfscheibe; scheibenförmiger Gegenstand; Teller, Schüssel« stammt. Dies bedeutete ursprünglich »Wurfscheibe« und gehört zu griech. diskeīn »werfen«; s. das Fremdwort ↑ "Diskus". Der Bedeutungswandel von »flache Schüssel« zu »Tisch« (so auch im Roman.; vgl. z. B. it. disco »‹Wurf›scheibe« neben it. desco »‹Ess›tisch«, beide aus lat. discus) erklärt sich aus der Tatsache, dass in alter Zeit zu den Mahlzeiten jede einzelne Person ihren eigenen Esstisch, der zugleich Essschüssel war, vorgesetzt bekam (für germanische Verhältnisse von dem römischen Schriftsteller Tacitus überliefert). – Abl. : tischen »tafeln; den Tisch decken, zu essen geben« (16. Jh.; heute veraltet), dafür heute die Zusammensetzung auftischen (18. Jh.); Tischler »Holzhandwerker, Möbelschreiner« (eigentlich »Tischmacher«, spätmhd. tischler, tischer), dazu Tischlerei »Tischlerhandwerk; Tischlerwerkstatt« (18. Jh.).
• Tisch
am grünen Tisch/vom grünen Tisch aus
»lediglich von der Planung ausgehend, ohne Kenntnis der Praxis«
Die Wendung rührt daher, dass die Verhandlungstische früher oft mit grünem Leder oder Tuch bezogen waren.
von Tisch und Bett getrennt sein/leben
»in einer gescheiterten Ehe in Trennung leben«
Hier handelt es sich um eine alte Rechtsformel; Tisch und Bett stehen für die wirtschaftliche und sexuelle Gemeinschaft der Ehe.
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Ansicht: Tisch