Duden - Das Herkunftswörterbuch
Torfmull
Müll:Das heute gemeinsprachliche Wort für »Abfall, Kehricht«, das früher nur in Nord- und Mitteldeutschland Geltung hatte, gehört im Sinne von »Zerriebenes, Zerbröckeltes« zu der Wortgruppe von ↑ "mahlen". Mnd. mül »lockere Erde; Staub; Schutt; Kehricht«, daneben die Kollektivbildung gemül, mhd. gemülle, ahd. gimulli »Staub; Schutt; Kehricht«, niederl. mul »feine Erde«, aengl. myll »Staub« stellen sich zu dem im Ablaut zu »mahlen« stehenden Verb mhd. müllen, ahd. mullen »zerreiben, zermalmen« usw. – Die umlautlose Nebenform 2Mull ist in der Zusammensetzung Torfmull »Streutorf«, eigentlich »Torferde« (19. Jh.) bewahrt. – Junge Zusammensetzungen (20. Jh.) mit »Müll« sind »Müllabfuhr, Mülldeponie, Mülleimer, Müllschlucker«. Beachte auch Zusammensetzungen wie »Sonder-, Sperrmüll«.
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