Duden - Das Herkunftswörterbuch
streichen
streichen:Das westgerm. starke Verb mhd. strīchen, ahd. strīhhan, niederl. strijken, engl. to strike (↑ "Streik") geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf die unter ↑ "Strahl" dargestellte idg. Wurzel * ster‹ə›- »streifen, streichen« zurück, vgl. z. B. lat. stringere »‹ab›streifen«, lat. striga »Strich, Streifen« und lat. strigilis »Schabeisen« (daher unser Lehnwort Striegel »Pferdekamm«, mhd. strigel, ahd. strigil), ferner die baltoslaw. Sippe von russ. strič᾿ »scheren«. Nahe mit »streichen« verwandt sind die ablautenden unter ↑ "Streich", ↑ "streicheln" und ↑ "Strich" behandelten dt. Wörter. – Abl. : Streicher »Spieler eines Streichinstruments (im Orchester)« (19. Jh.; Neubildung zu der jetzt veralteten Fügung »die Geige streichen«, beachte schon mhd. strīchen in der Bedeutung »musizieren«; älter nhd. Streicher, spätmhd. strīcher bezeichnete verschiedene Handwerker und Kontrollbeamte; s. auch »Landstreicher« unter ↑ "Land"). Zusammensetzungen und Präfixbildungen: Streichholz »Zündholz« (19. Jh.; mit anderem Sinn seit dem 15. Jh. Name eines Geräts zum Abstreichen von Maßgefäßen, die »gestrichen voll« sein sollten); abstreichen »Überflüssiges abstreifen und entfernen« (mhd. abestrīchen), dazu Abstrich »unreiner Schaum beim Erzschmelzen« (16. Jh.), »Probe von Körperabsonderungen« (medizinisches Fachwort, 20. Jh.), »Kürzung ‹von Geldmitteln›« (19. Jh.); anstreichen »durch Striche bezeichnen; anmalen« (mhd. anestrīchen »salben«), dazu Anstreicher landsch. für »Maler« (19. Jh.), Anstrich »Tünche, Bemalung« (16. Jh.; oft übertragen gebraucht; in anderem Sinn mhd. anstrich »Strich auf der Geige«); verstreichen »glatt streichen, verschmieren; vorübergehen, vergehen« (mhd. verstrīchen »überstreichen; vergehen«, ahd. farstrīchan »tilgen«).
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