Duden - Das Herkunftswörterbuch
Strahl
Strahl:Das westgerm. Substantiv mhd. strāl‹e›, ahd. strāla, niederl. straal, aengl. stræ̅l wurde in den älteren Sprachzuständen in der Bedeutung »Pfeil« gebraucht. Es ist verwandt mit der baltoslaw. Sippe von russ. strela »Pfeil« und gehört im Sinne von »Streifen, Strich« zu der idg. Wurzel * ster‹ə›- »über etwas hinwegstreifen, -streichen; ausbreiten, hinstreuen«. Ursprünglich »Streifen, Strich« bedeuteten auch die unter ↑ "Strieme" und ↑ "Strähne" behandelten verwandten Wörter.
Zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel stellen sich aus dem germ. Sprachbereich ferner die Sippen von ↑ "streichen", ↑ "streifen" und ↑ "streuen" (mit »Streu« und ↑ "Stroh") sowie die unter ↑ "Stirne" (eigentlich »ausgebreitete Fläche«) und ↑ "Strand" (eigentlich »Streifen«) behandelten Substantive. Als »Ausgestreutes« gehört vielleicht auch ↑ "Stern" hierher. Außergerm. sind z. B. verwandt aind. stṛṇā̓ti »streut hin, bestreut«, russ. pro-steret᾿ »ausbreiten, -dehnen«, lat. sternere »hinbreiten, -streuen«, dazu strata via »gepflasterter Weg« (↑ "Straße"), lat. stramen »Streu« und lat. struere »aufschichten, übereinander legen« (↑ "Struktur"). – Die Bedeutung »Pfeil« hat »Strahl« im Dt. bis ins 16. Jh. bewahrt, aber schon in ahd. Zeit wurde es, wohl unter dem Einfluss antiker Vorstellungen, auf den Blitz (ahd. donarstrāla, eigentlich »Donnergeschoss«) übertragen. Auch in der Bedeutung »Sonnen-, Lichtstrahl« (seit dem 16. Jh.) war das Wort zunächst bildlich gemeint. Heute ist dieser Ursprung vergessen, der allgemeine wie der fachsprachliche Gebrauch des Wortes geht nur noch von der Vorstellung des geradlinigen Lichtstrahls aus, so besonders in der Physik (seit dem 18. Jh.).
Strahl:Das westgerm. Substantiv mhd. strāl‹e›, ahd. strāla, niederl. straal, aengl. stræ̅l wurde in den älteren Sprachzuständen in der Bedeutung »Pfeil« gebraucht. Es ist verwandt mit der baltoslaw. Sippe von russ. strela »Pfeil« und gehört im Sinne von »Streifen, Strich« zu der idg. Wurzel * ster‹ə›- »über etwas hinwegstreifen, -streichen; ausbreiten, hinstreuen«. Ursprünglich »Streifen, Strich« bedeuteten auch die unter ↑ "Strieme" und ↑ "Strähne" behandelten verwandten Wörter.
Zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel stellen sich aus dem germ. Sprachbereich ferner die Sippen von ↑ "streichen", ↑ "streifen" und ↑ "streuen" (mit »Streu« und ↑ "Stroh") sowie die unter ↑ "Stirne" (eigentlich »ausgebreitete Fläche«) und ↑ "Strand" (eigentlich »Streifen«) behandelten Substantive. Als »Ausgestreutes« gehört vielleicht auch ↑ "Stern" hierher. Außergerm. sind z. B. verwandt aind. stṛṇā̓ti »streut hin, bestreut«, russ. pro-steret᾿ »ausbreiten, -dehnen«, lat. sternere »hinbreiten, -streuen«, dazu strata via »gepflasterter Weg« (↑ "Straße"), lat. stramen »Streu« und lat. struere »aufschichten, übereinander legen« (↑ "Struktur"). – Die Bedeutung »Pfeil« hat »Strahl« im Dt. bis ins 16. Jh. bewahrt, aber schon in ahd. Zeit wurde es, wohl unter dem Einfluss antiker Vorstellungen, auf den Blitz (ahd. donarstrāla, eigentlich »Donnergeschoss«) übertragen. Auch in der Bedeutung »Sonnen-, Lichtstrahl« (seit dem 16. Jh.) war das Wort zunächst bildlich gemeint. Heute ist dieser Ursprung vergessen, der allgemeine wie der fachsprachliche Gebrauch des Wortes geht nur noch von der Vorstellung des geradlinigen Lichtstrahls aus, so besonders in der Physik (seit dem 18. Jh.).