Duden - Das Herkunftswörterbuch
Stoß
stoßen:Die germ. starken Verben mhd. stōz̧en, ahd. stōz̧an, got. stautan, niederl. stoten, aisl. (schwach) stauta sind eng verwandt mit lat. tundere »stoßen, schlagen, hämmern« und aind. tudáti »stößt, schlägt, sticht«. Sie gehören mit diesen zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel * ‹s›teu- »stoßen, schlagen«. Aus dem germ. Sprachbereich stellen sich zu dieser Wurzel z. B. die unter ↑ "Steiß" (eigentlich »Abgestutztes«), 1↑ "stutzen" (eigentlich »anstoßen«), 2↑ "stutzen" »beschneiden« und ↑ "stottern" (eigentlich »wiederholt anstoßen«), ferner die unter ↑ "Stief..." (eigentlich »abgestutzt, beraubt«) und ↑ "Tüpfel" (eigentlich »‹leichter› Stoß, Schlag«) und wohl auch die unter ↑ "verstauchen" (eigentlich »gewaltsam stoßen, zerren«), ↑ "stochern" (eigentlich »stoßen, stechen«), ↑ "Stück" (eigentlich »Abgeschlagenes«) und ↑ "Stock" (eigentlich »abgeschlagener Ast oder Stamm«) behandelten Wörter. Außergerm. sind z. B. verwandt griech. týptein »schlagen«, griech. tȳpos »Schlag, Eindruck« (↑ "Typ") und lat. stupere »betäubt, starr sein« (↑ "stupide"). – Abl. : Stoß (mhd. , ahd. stōz̧ »Stoß, Stich«; seit dem 15. Jh. auch »aufgeschichteter ‹Holz›haufen«); Stößel »Stoßgerät« (mhd. stœ̄z̧el, ahd. stōz̧il); Stößer »Stößel; Sperber« (15. Jh.; im 16. Jh. stosser »Habicht«). Zusammensetzungen und Präfixbildungen: abstoßen »weg-, zurückstoßen; verkaufen; (das Schiff) vom Ufer lösen« (mhd. abestōz̧en, ahd. abastōz̧an »hinabstoßen, entfernen«), dazu das adjektivische 1. Part. abstoßend »Abscheu erregend« (Ende des 18. Jh.s, eigentlich wie »anziehend« vom Magneten gesagt); anstoßen »an etwas stoßen; die Gläser klingen lassen« (mhd. anestōz̧an; ahd. anastōz̧an; in der zweiten Bedeutung seit dem 18. Jh. bezeugt), dazu Anstoß »Anregung; Ärgernis« (mhd. anstōz̧ »Angriff, Anfechtung«) und anstößig »Ärgernis erregend« (16. Jh.; spätmhd. für »strittig«); verstoßen »forttreiben; zuwiderhandeln« (mhd. verstōz̧en, ahd. firstōz̧an), dazu Verstoß »Fehler, Vergehen« (17. Jh.); vorstoßen »nach vorn stoßen, angreifen« (ahd. furistōz̧an, mhd. nicht belegt; als militärisches Fachwort erst im 19. Jh.), dazu Vorstoß »Angriff (19. Jh.; älter in der Bedeutung »Kleid-, Uniformbesatz«).
stoßen:Die germ. starken Verben mhd. stōz̧en, ahd. stōz̧an, got. stautan, niederl. stoten, aisl. (schwach) stauta sind eng verwandt mit lat. tundere »stoßen, schlagen, hämmern« und aind. tudáti »stößt, schlägt, sticht«. Sie gehören mit diesen zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel * ‹s›teu- »stoßen, schlagen«. Aus dem germ. Sprachbereich stellen sich zu dieser Wurzel z. B. die unter ↑ "Steiß" (eigentlich »Abgestutztes«), 1↑ "stutzen" (eigentlich »anstoßen«), 2↑ "stutzen" »beschneiden« und ↑ "stottern" (eigentlich »wiederholt anstoßen«), ferner die unter ↑ "Stief..." (eigentlich »abgestutzt, beraubt«) und ↑ "Tüpfel" (eigentlich »‹leichter› Stoß, Schlag«) und wohl auch die unter ↑ "verstauchen" (eigentlich »gewaltsam stoßen, zerren«), ↑ "stochern" (eigentlich »stoßen, stechen«), ↑ "Stück" (eigentlich »Abgeschlagenes«) und ↑ "Stock" (eigentlich »abgeschlagener Ast oder Stamm«) behandelten Wörter. Außergerm. sind z. B. verwandt griech. týptein »schlagen«, griech. tȳpos »Schlag, Eindruck« (↑ "Typ") und lat. stupere »betäubt, starr sein« (↑ "stupide"). – Abl. : Stoß (mhd. , ahd. stōz̧ »Stoß, Stich«; seit dem 15. Jh. auch »aufgeschichteter ‹Holz›haufen«); Stößel »Stoßgerät« (mhd. stœ̄z̧el, ahd. stōz̧il); Stößer »Stößel; Sperber« (15. Jh.; im 16. Jh. stosser »Habicht«). Zusammensetzungen und Präfixbildungen: abstoßen »weg-, zurückstoßen; verkaufen; (das Schiff) vom Ufer lösen« (mhd. abestōz̧en, ahd. abastōz̧an »hinabstoßen, entfernen«), dazu das adjektivische 1. Part. abstoßend »Abscheu erregend« (Ende des 18. Jh.s, eigentlich wie »anziehend« vom Magneten gesagt); anstoßen »an etwas stoßen; die Gläser klingen lassen« (mhd. anestōz̧an; ahd. anastōz̧an; in der zweiten Bedeutung seit dem 18. Jh. bezeugt), dazu Anstoß »Anregung; Ärgernis« (mhd. anstōz̧ »Angriff, Anfechtung«) und anstößig »Ärgernis erregend« (16. Jh.; spätmhd. für »strittig«); verstoßen »forttreiben; zuwiderhandeln« (mhd. verstōz̧en, ahd. firstōz̧an), dazu Verstoß »Fehler, Vergehen« (17. Jh.); vorstoßen »nach vorn stoßen, angreifen« (ahd. furistōz̧an, mhd. nicht belegt; als militärisches Fachwort erst im 19. Jh.), dazu Vorstoß »Angriff (19. Jh.; älter in der Bedeutung »Kleid-, Uniformbesatz«).