Duden - Das Herkunftswörterbuch
Stiefmutter
Stief...:Beziehungen innerhalb der Familie, die durch Wiederverheiratung eines Elternteils entstanden sind, drücken die germ. Sprachen durch Zusammensetzungen aus.
Deren Bestimmungswort mhd. stief-, ahd. stiof-, stiuf-, niederl. stief-, engl. step-, schwed. styv- (beachte auch aisl. stjūpr »Stiefsohn«) bedeutet ursprünglich wohl »abgestutzt, beraubt, verwaist«, vgl. die abgeleiteten Verben aengl. ā-, be-stiepan »berauben«, ahd. ar-, bi-stiufan »(der Eltern oder Kinder) berauben«. Die Wörter gehören wohl zu der unter ↑ "stoßen" dargestellten idg. Wortgruppe, vgl. mit anderem Stammauslaut niederd. Stubben »Baumstumpf« (mnd. stubbe, engl. stub, schwed. stubbe). Als Beispiel für die Zusammensetzungen seien besonders genannt: Stiefkind (mhd. stiefkind, ahd. stiufchint; nhd. auch übertragen für »vernachlässigter Gegenstand«, z. B. der Gesetzgebung, der Bildungspolitik) und Stiefmutter (mhd. , ahd. stiefmuoter, seit alters als Typ der bösen Frau angesehen), dazu stiefmütterlich (15. Jh.) und der Blumenname Stiefmütterchen (16. Jh.; die zugrunde liegende Vorstellung ist nicht eindeutig geklärt).
Stief...:Beziehungen innerhalb der Familie, die durch Wiederverheiratung eines Elternteils entstanden sind, drücken die germ. Sprachen durch Zusammensetzungen aus.
Deren Bestimmungswort mhd. stief-, ahd. stiof-, stiuf-, niederl. stief-, engl. step-, schwed. styv- (beachte auch aisl. stjūpr »Stiefsohn«) bedeutet ursprünglich wohl »abgestutzt, beraubt, verwaist«, vgl. die abgeleiteten Verben aengl. ā-, be-stiepan »berauben«, ahd. ar-, bi-stiufan »(der Eltern oder Kinder) berauben«. Die Wörter gehören wohl zu der unter ↑ "stoßen" dargestellten idg. Wortgruppe, vgl. mit anderem Stammauslaut niederd. Stubben »Baumstumpf« (mnd. stubbe, engl. stub, schwed. stubbe). Als Beispiel für die Zusammensetzungen seien besonders genannt: Stiefkind (mhd. stiefkind, ahd. stiufchint; nhd. auch übertragen für »vernachlässigter Gegenstand«, z. B. der Gesetzgebung, der Bildungspolitik) und Stiefmutter (mhd. , ahd. stiefmuoter, seit alters als Typ der bösen Frau angesehen), dazu stiefmütterlich (15. Jh.) und der Blumenname Stiefmütterchen (16. Jh.; die zugrunde liegende Vorstellung ist nicht eindeutig geklärt).