Duden - Das Herkunftswörterbuch
Sprosse
Sprosse»Querholz der Leiter«, (weidmännisch für:) »Ende am Hirschgeweih oder Rehgehörn«: Das altgerm. Substantiv mhd. sproz̧z̧e, ahd. sproz̧z̧o »Leitertritt«, mniederl. sprote (niederl. sport) »Leitertritt«, aengl. sprota »Zweig, Spross, Pflock, Nagel«, aisl. sproti »Zweig, Stab« ist eine Bildung zu dem unter ↑ "sprießen" behandelten Verb. Das Wort bewahrt vielleicht die Erinnerung an die älteste Form der Leiter, den Baumstamm mit Aststümpfen; doch kann ihm auch der Begriff »kurze Stange« zugrunde liegen.
Die Nebenform ↑ "Spross" wird erst seit dem 18. Jh. von »Sprosse« getrennt. Die weidmännische Bedeutung »Geweihende« zeigt »Sprosse« (seltener »Spross«) ebenfalls erst im 18. Jh., sie kann als »Querstange« oder als »Zweig« verstanden werden. Beachte auch den Artikel ↑ "Sprotte".
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