Duden - Das Herkunftswörterbuch
Spießgeselle
2Spieß»Kampf-, Jagdspieß«: Die Herkunft des Substantivs mhd. spiez̧, ahd. spioz̧, mniederl. spit, schwed. spjut ist nicht geklärt. Der Spieß war eine Wurf- und Stoßwaffe, die erst im 13. Jh. durch den Speer des Ritters zurückgedrängt wurde, jedoch als typische Waffe der Landsknechte, Stadtbürger (s. u.) und Bauern weiterlebte. Die soldatensprachliche Bezeichnung »Spieß« für den ‹Kompanie›feldwebel (um 1900) bezieht sich auf den Offizierssäbel, den dieser früher trug. – Abl. : spießen »auf den Spieß stecken, durchbohren« (im 17. Jh. vermengt aus spätmhd. ‹mitteld. › spīz̧en »aufspießen« und mhd. spiz̧z̧en »an den Bratspieß stecken« ‹zu 1↑ "Spieß"›, heute meist in der Zusammensetzung »aufspießen«). Zus. : Spießbürger »engstirniger Mensch« (zuerst im 17. Jh. als studentisches Scheltwort bezeugt, ursprünglich wohl, ähnlich wie Schildbürger ‹↑ "Schild"›, spöttische Bezeichnung des bewaffneten Stadtbürgers; seit dem 18. Jh. im heutigen Sinn), dafür jetzt meist die Kurzform Spießer (Ende des 19. Jh.s mdal. ); Spießgeselle »Mittäter eines Verbrechers« (im 16. und 17. Jh. soldatensprachlich für »Waffengefährte, Kamerad«, aber wegen der Zuchtlosigkeit der damaligen Soldaten seit dem 17. Jh. meist im heutigen Sinn gebraucht).
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