Duden - Das Herkunftswörterbuch
sonder
sonder:Das gemeingerm. Adverb mhd. sunder, ahd. suntar, got. sundrō, engl. a-sunder, schwed. sönder bedeutet »abseits, für sich, auseinander«. Außerhalb des Germ. entsprechen ihm aind. sanu-tár »abseits, weit weg« und griech. áter »ohne«. Zugrunde liegt idg. * sn̥-tér »für sich, abgesondert«, eine Bildung zu gleichbed. idg. * seni- (vgl. z. B. lat. sine »ohne«). Als Adverb ist »sonder« im älteren Nhd. untergegangen (beachte noch die Fügung »samt und sonders«), an seine Stelle trat das Adverb »besonders« (s. ↑ "besonder").
Auch das mhd. Adjektiv sunder »abgesondert, eigen« ist durch ↑ "besonder" abgelöst worden. Es lebt aber noch in zahlreichen Zusammensetzungen wie »Sonderrecht, -‹ab›druck, -zug« (die z. T. das Fremdwort ↑ "extra" übersetzen) und in der Ableitung Sonderling (16. Jh.).
Die Weiterbildung 1sondern (mitteld. im 14. Jh. sundern »ohne, außer, aber«) steht nhd. als Konjunktion nach einem verneinten Satzteil. Noch voll gebräuchlich sind die folgenden Ableitungen: sonderbar (mhd. sunderbæ̅re, -bar »besonder, ausgezeichnet«, spätahd. sundirbæ̅r, -bāre »abgesondert«; seit Anfang des 19. Jh.s meist für »seltsam, merkwürdig«); sonderlich (mhd. sunderlich, ahd. suntarlīh »abgesondert«, später »ungewöhnlich«; nhd. meist verneint gebraucht); 2sondern (das Verb mhd. sundern, ahd. suntarōn ‹vgl. engl. to sunder, schwed. söndra› bedeutete »trennen, unterscheiden«; im Nhd. sind absondern ‹mhd. abesundern› und aussondern ‹mhd. ūz̧sundern› gebräuchlicher).
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