Duden - Das Herkunftswörterbuch
Sündflut
Sintflut:Das Substantiv mhd. , ahd. sin‹t›vluot (mit eingeschobenem Gleitlaut -t-) bezeichnet die »große, allgemeine Überschwemmung«, in der nach biblischem Bericht die sündige Menschheit unterging.
Gebildet ist es mit der gemeingerm. Vorsilbe mhd. sin‹e›-, ahd. sin‹a›-, got. sin-, aengl. sin‹e›-, aisl. sī- »immer während, durchaus, gewaltig«, die wie z. B. lat. sem-per »immer« zu der unter ↑ "sammeln" dargestellten Wortgruppe gehört. Seit mhd. Zeit wurde das Wort auch zu Sündflut (spätmhd. süntvluot) umgedeutet, die ältere Form setzte sich erst im 20. Jh. wieder durch. Da die Sintflut (lat. diluvium) seit dem 17. Jh. auch in der zeitlichen Einteilung der Erdgeschichte eine Rolle spielte, wurde das Adjektiv vorsintflutlich (um 1800, für »antediluvianisch«) zuerst in geologischem Sinn gebraucht. Heute steht es ugs. für »uralt, unmodern«.
Sünde:
Die Herkunft des westgerm. Substantivs (mhd. sünde, sunde, ahd. sunt‹e›a, niederl. zonde, engl. sin) ist dunkel. In die nord. Sprachen (dän. , norw. , schwed. synd) gelangte es wohl als Lehnwort mit dem Christentum. »Sünde« bezeichnet von Anfang an einen Begriff der christlichen Kirche, nämlich die Übertretung eines göttlichen Gebotes. Etwa seit dem 16. Jh. bedeutet es im Dt. auch allgemein »Übertretung des Sittengesetzes«, in der Neuzeit (18. Jh.) kann es auch ohne besondere Wertung im Sinne von »Fehler, Irrtum, Torheit« stehen. – Abl. : Sünder »jemand, der sündigt« (mhd. sündæ̅re, sünder, ahd. sundāre); sündhaft (mhd. sündehaft, ahd. sunt‹a›haft »mit Sünde behaftet, sündig«; seit dem 19. Jh. ugs. auch für »überaus«, z. B. »sündhaft teuer«); sündig »sündigend; lasterhaft« (mhd. sündec, ahd. suntig); sündigen »gegen göttliche Gebote, Moral, bestimmte Verhaltensnormen verstoßen« (mhd. sundigen, Weiterbildung des häufigeren mhd. sünden, sunden »sündigen« unter Einfluss des Adjektivs sündec, s. o.); dazu sich versündigen »unrecht handeln, schuldig werden« (mhd. ‹sich› versündigen). Zus. : Sündenbock (17. Jh.; ursprünglich nach 3. Mos. 16, 21 f. der mit den Sünden des jüdischen Volkes beladene und in die Wüste gejagte Ziegenbock, seit Ende des 18. Jh.s übertragen für »Person, die für die Schuld anderer büßen muss«); Sündflut (↑ "Sintflut").
Sintflut:Das Substantiv mhd. , ahd. sin‹t›vluot (mit eingeschobenem Gleitlaut -t-) bezeichnet die »große, allgemeine Überschwemmung«, in der nach biblischem Bericht die sündige Menschheit unterging.
Gebildet ist es mit der gemeingerm. Vorsilbe mhd. sin‹e›-, ahd. sin‹a›-, got. sin-, aengl. sin‹e›-, aisl. sī- »immer während, durchaus, gewaltig«, die wie z. B. lat. sem-per »immer« zu der unter ↑ "sammeln" dargestellten Wortgruppe gehört. Seit mhd. Zeit wurde das Wort auch zu Sündflut (spätmhd. süntvluot) umgedeutet, die ältere Form setzte sich erst im 20. Jh. wieder durch. Da die Sintflut (lat. diluvium) seit dem 17. Jh. auch in der zeitlichen Einteilung der Erdgeschichte eine Rolle spielte, wurde das Adjektiv vorsintflutlich (um 1800, für »antediluvianisch«) zuerst in geologischem Sinn gebraucht. Heute steht es ugs. für »uralt, unmodern«.
Sünde:
Die Herkunft des westgerm. Substantivs (mhd. sünde, sunde, ahd. sunt‹e›a, niederl. zonde, engl. sin) ist dunkel. In die nord. Sprachen (dän. , norw. , schwed. synd) gelangte es wohl als Lehnwort mit dem Christentum. »Sünde« bezeichnet von Anfang an einen Begriff der christlichen Kirche, nämlich die Übertretung eines göttlichen Gebotes. Etwa seit dem 16. Jh. bedeutet es im Dt. auch allgemein »Übertretung des Sittengesetzes«, in der Neuzeit (18. Jh.) kann es auch ohne besondere Wertung im Sinne von »Fehler, Irrtum, Torheit« stehen. – Abl. : Sünder »jemand, der sündigt« (mhd. sündæ̅re, sünder, ahd. sundāre); sündhaft (mhd. sündehaft, ahd. sunt‹a›haft »mit Sünde behaftet, sündig«; seit dem 19. Jh. ugs. auch für »überaus«, z. B. »sündhaft teuer«); sündig »sündigend; lasterhaft« (mhd. sündec, ahd. suntig); sündigen »gegen göttliche Gebote, Moral, bestimmte Verhaltensnormen verstoßen« (mhd. sundigen, Weiterbildung des häufigeren mhd. sünden, sunden »sündigen« unter Einfluss des Adjektivs sündec, s. o.); dazu sich versündigen »unrecht handeln, schuldig werden« (mhd. ‹sich› versündigen). Zus. : Sündenbock (17. Jh.; ursprünglich nach 3. Mos. 16, 21 f. der mit den Sünden des jüdischen Volkes beladene und in die Wüste gejagte Ziegenbock, seit Ende des 18. Jh.s übertragen für »Person, die für die Schuld anderer büßen muss«); Sündflut (↑ "Sintflut").