Duden - Das Herkunftswörterbuch
sinnen
sinnen:Mhd. sinnen, ahd. sinnan bedeutete »die Gedanken auf etwas richten; streben, begehren; gehen, sich begeben«, aengl. sinnan auch »Acht haben, für etwas sorgen«. Die unter ↑ "Sinn" dargestellte Grundbedeutung »gehen, reisen« kam in frühmhd. Zeit außer Gebrauch, doch behielt das Verb neben der vorherrschenden Bedeutung »nachdenken« bis heute den richtungsbestimmten Sinn »streben, planen, vorhaben« (z. B. »auf Abhilfe, auf Flucht sinnen, ‹veraltet:› Verderben sinnen«), entsprechend bedeutet »gesonnen sein« »etwas vorhaben« (s. aber ↑ "gesinnt"). Auf mhd. ansinnen »begehren, zumuten« beruht das frühnhd. Substantiv Ansinnen. Unter den Präfixbildungen ist neben sich entsinnen (mhd. für »in den Sinn aufnehmen, erkennen, sich erinnern«) und ersinnen (mhd. für »erforschen, erdenken, erwägen«) besonders sich besinnen wichtig (mhd. besinnen bedeutete transitiv »über etwas nachdenken, etwas ausdenken«, reflexiv »sich bewusst werden, überlegen«; heute wird das Verb nur reflexiv gebraucht: »sich auf etwas besinnen«, »sich eines Besseren besinnen«), dazu das adjektivische 2. Part. besonnen (mhd. besunnen »verständig, klug«), die Ableitung besinnlich »nachdenklich« (spätmhd. besinlich »verständig«) und das Substantiv Besinnung »ruhige Überlegung, Bewusstsein« (18. Jh.). Aus untergegangenen Präfixbildungen stammen ↑ "Gesinnung" und ↑ "versonnen".
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