Duden - Das Herkunftswörterbuch
sieben
Sieb:Das westgerm. Substantiv mhd. sip, ahd. sib, niederl. zeef, engl. sieve bezeichnet seit alters ein Flechtwerk zum Reinigen von Getreide, Mehl und dgl. Aus Rosshaaren geflochtene Haarsiebe (aengl. hæ̅rsife) waren schon in germ. Zeit bekannt. Als alte Ableitung gehört 2↑ "sichten" »auswählen« (eigentlich »sieben«) zu »Sieb«.
Die zugrunde liegende idg. Wurzel * seip- »ausgießen, seihen« ist auch in serb. sipiti »rieseln, fein regnen« enthalten; zu ihrer Nebenform * seib- gehört die Sippe von ↑ "Seife". – Abl. : 1sieben (spätmhd. si‹e›ben »durch ein Sieb schütten«, nhd. ugs. auch für »aussondern, untaugliche Personen entfernen«, ähnlich wie 2↑ "sichten").
2sieben:
Das gemeingerm. Zahlwort mhd. siben, ahd. sibun, got. sibun, engl. seven, schwed. sju geht mit Entsprechungen in den meisten anderen idg. Sprachen auf idg. * septm̥ »sieben« zurück, vgl. lat. septem »sieben« (↑ "September"), griech. heptá »sieben« und aind. saptá »sieben«. – In den Ableitungen ist »sieb...« jetzt an die Stelle der alten Form »sieben...« getreten: siebte (Ordnungszahl; mhd. sibende, sib‹en›te, ahd. sibunto; mit verwandten Bildungen in vielen idg. Sprachen, z. B. lat. septimus). Zus. : Siebtel (im 16. Jh. siebenteil; vgl. ↑ "Teil"); siebzehn (mhd. sibenzehen); siebzig (mhd. sibenzec, ahd. sibunzug; zum zweiten Bestandteil vgl. ↑ "...zig").
• sieben
eine böse Sieben
(ugs. ) »ein zanksüchtiges Weib«
Der Ausdruck rührt aus dem Karnöffelspiel her, wo die höchste Karte zunächst das Bild des Teufels und dann das eines bösen Weibes trug.
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