Duden - Das Herkunftswörterbuch
sie
sie:Die im Ahd. noch unterschiedenen Formen des weiblichen Personalpronomens der 3. Person Singular (Nominativ siu, sī, Akkusativ sīa) und der 3. Person Plural aller drei Geschlechter (Nominativ, Akkusativ sie, sio, siu) sind im Mhd. zu sī, si, sie vereinfacht worden und im Nhd. in der Form »sie« zusammengefallen. In anderen germ. Sprachen entspricht nur got. si »sie« (Nominativ Singular), außerhalb des Germ. gleichbed. air. sī und der Akkusativ aind. sīm. Das nhd. Sie der Anrede stand ursprünglich als Pronomen der 3. Person neben einem der im 16. Jh. für hoch gestellte Personen aufgekommenen pluralischen Titel (z. B. »Euer Gnaden haben ..., sie haben ...«).
Seit dem 17. Jh. wird »Sie« auch ohne vorherige Nennung des Titels gebraucht, im 18. Jh. ist es als Anrede unter Adligen und Bürgern von Stand neben dem älteren »Ihr« allgemein üblich geworden und wird seitdem großgeschrieben. – Dazu siezen »mit Sie anreden« (17. Jh.; s. auch duzen ‹↑ "du"›).
sie:Die im Ahd. noch unterschiedenen Formen des weiblichen Personalpronomens der 3. Person Singular (Nominativ siu, sī, Akkusativ sīa) und der 3. Person Plural aller drei Geschlechter (Nominativ, Akkusativ sie, sio, siu) sind im Mhd. zu sī, si, sie vereinfacht worden und im Nhd. in der Form »sie« zusammengefallen. In anderen germ. Sprachen entspricht nur got. si »sie« (Nominativ Singular), außerhalb des Germ. gleichbed. air. sī und der Akkusativ aind. sīm. Das nhd. Sie der Anrede stand ursprünglich als Pronomen der 3. Person neben einem der im 16. Jh. für hoch gestellte Personen aufgekommenen pluralischen Titel (z. B. »Euer Gnaden haben ..., sie haben ...«).
Seit dem 17. Jh. wird »Sie« auch ohne vorherige Nennung des Titels gebraucht, im 18. Jh. ist es als Anrede unter Adligen und Bürgern von Stand neben dem älteren »Ihr« allgemein üblich geworden und wird seitdem großgeschrieben. – Dazu siezen »mit Sie anreden« (17. Jh.; s. auch duzen ‹↑ "du"›).