Duden - Das Herkunftswörterbuch
sichtbar
Sicht:Die westgerm. Substantivbildung zu dem unter ↑ "sehen" behandelten Verb (mhd. , ahd. siht, niederl. zicht, engl. sight) bezeichnet wie Gesicht (s. d.) eigentlich sowohl das Sehen und Anblicken wie auch das Gesehene. So steht es in nhd. Zusammensetzungen wie »Fern-, Rund-, Rücksicht« und in zahlreichen Ableitungen zu den verbalen Zusammensetzungen von »sehen« (s. d.). In der heutigen Hauptbedeutung »Sehweite« (mnd. sicht, 15. Jh.) wurde das Wort erst im 19. Jh. aus der Seemannssprache ins Hochd. übernommen. Auch als Fachwort des Wechselverkehrs stammt »Sicht« aus dem Niederd. (»auf, bei Sicht zahlbar«; mnd. ‹ge›sicht, 15. Jh., ist in dieser Bedeutung Lehnübersetzung von it. vista). Dazu auch die Wendung »auf lange Sicht« »für lange Zeit, Dauer« (eigentlich »Laufzeit des Wechsels«, 18. Jh.). – Abl. : sichtbar »mit den Augen wahrnehmbar; deutlich, offenkundig« (16. Jh.); sichtlich »deutlich, offenbar« (mhd. sihtlich bedeutete »sichtbar«); 1sichten »erblicken« (im 19. Jh. aus der Seemannssprache); älter ist besichtigen (16. Jh.; weitergebildet aus älterem »besichten« »in Augenschein nehmen«), dazu Besichtigung (16. Jh.).
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