Duden - Das Herkunftswörterbuch
seitdem
seit:Die dt. Konjunktion und Präposition mhd. sīt, ahd. sīd bedeutet eigentlich »später als«. Sie hat sich in ahd. Zeit aus dem komparativischen Adverb ahd. sīd‹ōr› (mhd. sīt, sider) »später« entwickelt, dem aengl. siđ »spät‹er›«, aisl. sīđr »weniger, kaum« entsprechen. Das vorausliegende germ. Adjektiv (vgl. got. seiÞus »spät«) erscheint im Westgerm. nur gesteigert: aengl. sīđra »der spätere«, sīđest »der späteste«. Die germ. Wortgruppe stellt sich mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der unter ↑ "säen" dargestellten Wortgruppe, vgl. z. B. lat. setius »später, weniger ‹gut›«. In Zeitsätzen steht »seit« als unterordnende Konjunktion, während als nebenordnende Konjunktion oder Adverb seitdem gebraucht wird (wohl verkürzt aus mhd. sīt dem māle »seit der Zeit«). Ein zweites Adverb, nhd. seither, ist zusammengerückt aus mhd. sīt her, z. T. aber auch aus dem Komparativ mhd. sider (s. o.) umgedeutet worden.
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