Duden - Das Herkunftswörterbuch
Schwachsinn
schwach:Das auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkte Adjektiv mhd. swach »schlecht, gering, unedel, armselig, kraftlos«, niederl. zwak »schwach, geschmeidig« ist verwandt mit mnd. swaken »wackeln, schwach sein« und norw. svaga »schwanken, schlenkern«. Die Wörter gehören zu der unter ↑ "schwingen" behandelten germ. Wortgruppe; als Grundbedeutung des Adjektivs ist demnach »schwankend, sich biegend« anzusetzen. Im Nhd. setzte sich die Bedeutung »kraftlos«, übertragen »dünn, gehaltlos«, durch und veränderte auch den Sinn der Ableitungen: Schwäche »das Schwachsein, fehlende Kraft; Mangel (an etwas)« (mhd. sweche »dünner Teil der Messerklinge«, swache »Unehre«); Schwachheit »schwacher Zustand« (mhd. swachheit »Unehre, Schmach«); schwächen »schwach machen« (mhd. swechen bedeutete neben »kraftlos machen« besonders »beschimpfen; schänden«); schwächlich »ziemlich schwach« (mhd. swechlich »schmählich, schlecht«, nhd. besonders vom Körperbau); Schwächling »schwächlicher Mensch« (um 1700). Zus. : Schwachsinn (im 18. Jh. neben dem Adjektiv schwachsinnig für »Mangel an Empfindung und Verstand«, erst später als mildernder Ausdruck für »Blödsinn« (↑ "blöde") in medizinischem Sinne gebraucht).
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