Duden - Das Herkunftswörterbuch
Schrei
schreien:Das nur im dt. und niederl. Sprachgebiet altbezeugte starke Verb mhd. schrīen, ahd. scrīan, mniederl. scrīen steht neben den schwach flektierten Verben niederl. schreeuwen, niederd. schrēwen »schreien«, engl. to scream »kreischen«. Ohne den s-Anlaut stellt sich aisl. hrīna »schreien, jammern« dazu. Die Wörter gehen auf die unter ↑ "Harke" dargestellte lautmalende Wurzel zurück. – Abl. : Schrei »unartikuliert ausgestoßener, oft schriller Laut« (mhd. schrī, schrei, ahd. screi); Schreier (mhd. schrī‹g›er »Ausrufer, Herold«), dazu Marktschreier (17. Jh.) und marktschreierisch (18. Jh.); Geschrei »‹dauerndes› Schreien« (mhd. geschrei‹e›, ahd. giscreigi, Kollektivbildung zum Substantiv »Schrei«). Zus. : Schreihals ugs. für »jemand, der häufig schreit« (16. Jh.). Die früher sehr wichtige Rolle des Schreiens im Recht und im Volksglauben zeigt noch der Gebrauch der Präfixverben beschreien (mhd. beschrīen »ins Gerede bringen; öffentlich anklagen«; nhd. auch wie ↑ "berufen" für »unbedacht reden«) und verschreien (mhd. verschrīen, verschreien »sich überschreien; öffentlich verklagen«, nhd. »verleumden«), dazu noch die mit dem 2. Partizip gebildete Wendung »verschrie‹e›n sein« (z. B. als Geizhals).
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