Duden - Das Herkunftswörterbuch
schlingen
1schlingen:Mhd. slingen, ahd. slingan »hin und her ziehend schwingen; winden, flechten« bedeutet auch (wie aengl. slingan) »sich winden, kriechen, schleichen«. Mit aisl. slyngva »werfen, schleudern« (daraus gleichbed. engl. to sling) und mit verwandten baltoslaw. Wörtern (z. B. lit. sliñkti »schleichen«) gehören diese Verben zu idg. * slen-k-, -g- »winden, sich schlingen«. Ablautend sind ↑ "Schlange" und ↑ "schlank" mit »1schlingen« verwandt. Zu dessen früherer Bedeutung »schwingen« stellen sich die unter ↑ "schlenkern" behandelten Wörter, zur Bedeutung »schleichen« das Substantiv ↑ "Schlingel" (eigentlich »Müßiggänger«).
2schlingen
»schlucken«: Das germ. Verb mhd. ‹ver›slinden, ahd. ‹far›slintan, niederl. verslinden entspricht got. fra-slindan »verschlingen«. Es ist erst im Nhd. lautlich mit »1schlingen« zusammengefallen, weil Luther die mitteld. Mundartform mit -ng- verwendete. Dazu gehören das ablautende Substantiv ↑ "Schlund" und wahrscheinlich die unter ↑ "schlendern" genannten Verben. Als Grundbedeutung der etymologisch ungeklärten Wortgruppe ist wohl »gleiten lassen« anzusetzen. Dazu die gleich alte Präfixbildung verschlingen (s. o. die aufgezählten Verbformen).
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