Duden - Das Herkunftswörterbuch
schleifen
1schleifen»schärfen«: Das nur im Dt. und Niederl. bezeugte starke Verb mhd. slīfen, ahd. slīfan, mnd. slīpen, niederl. slijpen hat die Grundbedeutung »gleiten, glitschen«, die sich im Spätahd. zu »glätten, schärfen« (durch Gleitenlassen auf dem Schleifstein) entwickelte.
Es gehört mit seinem Veranlassungswort 2↑ "schleifen" (dazu auch ↑ "schleppen") zu der unter ↑ "Leim" dargestellten idg. Wurzel * ‹s›lei- »schleimig, schlüpfrig; gleiten«. Von einer Intensivbildung ahd. slipfen stammen das unter ↑ "schlüpfrig" behandelte Adjektiv und mnd. , niederl. slippen »gleiten« (daraus wohl engl. to slip; ↑ "Slip" ↑ "Slipper"). – In der Soldatensprache wird »schleifen« im Sinne von »hart ausbilden, schikanierend drillen« (eigentlich »Schliff geben«) verwendet, daran schließt sich 1Schleifer »jemand, der Soldaten schleift« an. – Abl. : 2Schleifer »jemand, der etwas schleift«, beachte »Diamant-, Glas-, Scherenschleifer« (mhd. slīfæ̅re); Schliff (mhd. slif; zunächst »das Schleifen; Art, in der etwas geschliffen ist«, seit dem 19. Jh. auch für »Bildung, gute Umgangsformen«).
2schleifen
»über den Boden ziehen«: Als schwach flektiertes Veranlassungswort zu 1↑ "schleifen" »gleiten« bedeutete mhd. , ahd. slei‹p›fen, mnd. slēpen »gleiten machen, schleppen« (s. auch ↑ "schleppen"). Schon spätmhd. erscheint die militärische Wendung »eine Burg, Festung schleifen«, d. h. »dem Erdboden gleichmachen«.
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