Duden - Das Herkunftswörterbuch
Schilddrüse
Schild:Die gemeingerm. Bezeichnung der alten Schutzwaffe (mhd. schilt, ahd. scilt, got. skildus, engl. shield, schwed. sköld) gehört im Sinne von »Abgespaltenes« zu der idg. Wurzel * ‹s›kel- »schneiden, zerspalten, aufreißen«, vgl. z. B. aisl. skilja »spalten, scheiden«, aengl. scielian »trennen« und außerhalb des Germ. z. B. lit. skélti »spalten«, skìltis »abgeschnittene Scheibe«. Die Schilde der Germanen waren nach römischem Zeugnis aus Brettern hergestellt. – Auf die vielfach weitergebildete und erweiterte Wurzel gehen zahlreiche germ. und außergerm. Wörter zurück, die auch im Dt. fortleben. Mit der Grundbedeutung »Ab- oder Ausgeschnittenes« gehören dazu besonders die unter 1↑ "Schale" »Schüssel«, 2↑ "Schale" »Hülse« und unter 1↑ "Scholle" behandelten Wörter.
Gerätenamen mit der Grundbedeutung »abgeschnittenes Stück, Handhabe« sind z. B. Helm »‹Axt›stiel« (in ↑ "Hellebarde"), 1↑ "Holm" »waagrechtes Holz« und 1↑ "Halfter" »Zaum«; vgl. auch den Artikel ↑ "Schulter". Von der Grundbedeutung »schneiden« gehen u. a. die lat. Verben scalpere, sculpere »kratzen, schneiden, meißeln« (s. die Fremdwörter ↑ "Skalpell" und ↑ "Skulptur") und das dt. Adjektiv ↑ "halb" (eigentlich »durchgeschnitten«) aus, weiter die Wortgruppe um ↑ "verschleißen" »abnutzen«. Auch das unter ↑ "Schall" behandelte Verb schallen gehört wohl hierher.
Nicht klar abzutrennen ist schließlich die unter ↑ "Holz" dargestellte Sippe der Wurzel * kel- »schlagen, stoßen«. – Seit der Ritterzeit trug der Schild das aufgemalte (daher ↑ "schildern") farbige Erkennungszeichen seines Besitzers, das Wappen. Als Erkennungszeichen wurde der Schild auch Amts- und Hauszeichen (Wirtshausschild, später Firmen- oder Namensschild; danach übertragen das Etikett auf Heften, Behältern usw.). Besonders in dieser Bedeutung wird das Wort seit dem 18. Jh. als Neutrum verwendet. – Zus. : Schildbürger (16. Jh.; ursprünglich wohl »mit Schild bewaffneter Bürger«, s. Spießbürger
‹2↑ "Spieß"›, dann auf die Einwohner des sächsischen Städtchens Schilda‹u› bezogen, die Helden eines bekannten Schwankbuches des 16. Jh.s); Schilddrüse (am »Schildknorpel« des Kehlkopfs; um 1800); Schildkröte (mhd. schildkrote, nach ihrem Schutzpanzer; gleichbed. niederd. , niederl. schildpad ‹zu niederd. padde »Kröte«› ergab im 18. Jh. nhd. Schildpatt »Hornplatte einer Seeschildkröte«; der Name des Tieres wurde auf seinen Rückenpanzer übertragen). Beachte auch den Artikel ↑ "Schilling".
Schild:Die gemeingerm. Bezeichnung der alten Schutzwaffe (mhd. schilt, ahd. scilt, got. skildus, engl. shield, schwed. sköld) gehört im Sinne von »Abgespaltenes« zu der idg. Wurzel * ‹s›kel- »schneiden, zerspalten, aufreißen«, vgl. z. B. aisl. skilja »spalten, scheiden«, aengl. scielian »trennen« und außerhalb des Germ. z. B. lit. skélti »spalten«, skìltis »abgeschnittene Scheibe«. Die Schilde der Germanen waren nach römischem Zeugnis aus Brettern hergestellt. – Auf die vielfach weitergebildete und erweiterte Wurzel gehen zahlreiche germ. und außergerm. Wörter zurück, die auch im Dt. fortleben. Mit der Grundbedeutung »Ab- oder Ausgeschnittenes« gehören dazu besonders die unter 1↑ "Schale" »Schüssel«, 2↑ "Schale" »Hülse« und unter 1↑ "Scholle" behandelten Wörter.
Gerätenamen mit der Grundbedeutung »abgeschnittenes Stück, Handhabe« sind z. B. Helm »‹Axt›stiel« (in ↑ "Hellebarde"), 1↑ "Holm" »waagrechtes Holz« und 1↑ "Halfter" »Zaum«; vgl. auch den Artikel ↑ "Schulter". Von der Grundbedeutung »schneiden« gehen u. a. die lat. Verben scalpere, sculpere »kratzen, schneiden, meißeln« (s. die Fremdwörter ↑ "Skalpell" und ↑ "Skulptur") und das dt. Adjektiv ↑ "halb" (eigentlich »durchgeschnitten«) aus, weiter die Wortgruppe um ↑ "verschleißen" »abnutzen«. Auch das unter ↑ "Schall" behandelte Verb schallen gehört wohl hierher.
Nicht klar abzutrennen ist schließlich die unter ↑ "Holz" dargestellte Sippe der Wurzel * kel- »schlagen, stoßen«. – Seit der Ritterzeit trug der Schild das aufgemalte (daher ↑ "schildern") farbige Erkennungszeichen seines Besitzers, das Wappen. Als Erkennungszeichen wurde der Schild auch Amts- und Hauszeichen (Wirtshausschild, später Firmen- oder Namensschild; danach übertragen das Etikett auf Heften, Behältern usw.). Besonders in dieser Bedeutung wird das Wort seit dem 18. Jh. als Neutrum verwendet. – Zus. : Schildbürger (16. Jh.; ursprünglich wohl »mit Schild bewaffneter Bürger«, s. Spießbürger
‹2↑ "Spieß"›, dann auf die Einwohner des sächsischen Städtchens Schilda‹u› bezogen, die Helden eines bekannten Schwankbuches des 16. Jh.s); Schilddrüse (am »Schildknorpel« des Kehlkopfs; um 1800); Schildkröte (mhd. schildkrote, nach ihrem Schutzpanzer; gleichbed. niederd. , niederl. schildpad ‹zu niederd. padde »Kröte«› ergab im 18. Jh. nhd. Schildpatt »Hornplatte einer Seeschildkröte«; der Name des Tieres wurde auf seinen Rückenpanzer übertragen). Beachte auch den Artikel ↑ "Schilling".