Duden - Das Herkunftswörterbuch
Schiene
Schiene:Das germ. Wort hat erst durch die technische Entwicklung seit dem 18. Jh. seine heutige Hauptbedeutung »Eisenbahn-, Straßenbahnschiene« bekommen (die ersten Schienen dieser Art gab es im Harzer Bergbau um 1750). Mhd. schine, ahd. scina bezeichnete wie heute noch niederl. scheen, engl. shin das ↑ "Schienbein". Diese und andere Bedeutungen wie »Nadel« (ahd. ), »‹Knochen›schlittschuh« (schwed. mdal. skener), »Holzleiste, Metallstreifen« (mhd. , nhd. , s. u.) führen auf eine Grundbedeutung »schmales, abgespaltenes Stück, Span«. Das Substantiv gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten Wurzel * skē̆i- »schneiden, spalten, trennen«, vgl. z. B. lat. scindere »spalten« und griech. schízein »spalten, trennen«. Im germ. Sprachbereich stellen sich die unter ↑ "scheiden" (mit Scheit, Scheitel usw.) und ↑ "schütter" (eigentlich »zersplittert«) behandelten Wörter zu dieser Wurzel. Nominalbildungen, die von der konkreten Grundbedeutung der Wurzel ausgehen, sind die unter ↑ "Scheibe" (eigentlich »abgeschnittene Platte«), ↑ "Schiefer" (eigentlich »Bruchstück«) und ↑ "Schiff" (eigentlich »ausgehöhlter Baum«) behandelten Wörter. Übertragen hat sich einerseits der Begriff »‹geistig› unterscheiden, ordnen« entwickelt (z. B. in lat. scire »erfahren haben, wissen«, in 1↑ "schier" »beinahe« ‹eigentlich »leicht trennend, unterscheidend«› und in ↑ "Schicht" ‹eigentlich »Geordnetes«›, andererseits der von »ausscheiden, absondern« (↑ "scheißen").
Schiene:Das germ. Wort hat erst durch die technische Entwicklung seit dem 18. Jh. seine heutige Hauptbedeutung »Eisenbahn-, Straßenbahnschiene« bekommen (die ersten Schienen dieser Art gab es im Harzer Bergbau um 1750). Mhd. schine, ahd. scina bezeichnete wie heute noch niederl. scheen, engl. shin das ↑ "Schienbein". Diese und andere Bedeutungen wie »Nadel« (ahd. ), »‹Knochen›schlittschuh« (schwed. mdal. skener), »Holzleiste, Metallstreifen« (mhd. , nhd. , s. u.) führen auf eine Grundbedeutung »schmales, abgespaltenes Stück, Span«. Das Substantiv gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten Wurzel * skē̆i- »schneiden, spalten, trennen«, vgl. z. B. lat. scindere »spalten« und griech. schízein »spalten, trennen«. Im germ. Sprachbereich stellen sich die unter ↑ "scheiden" (mit Scheit, Scheitel usw.) und ↑ "schütter" (eigentlich »zersplittert«) behandelten Wörter zu dieser Wurzel. Nominalbildungen, die von der konkreten Grundbedeutung der Wurzel ausgehen, sind die unter ↑ "Scheibe" (eigentlich »abgeschnittene Platte«), ↑ "Schiefer" (eigentlich »Bruchstück«) und ↑ "Schiff" (eigentlich »ausgehöhlter Baum«) behandelten Wörter. Übertragen hat sich einerseits der Begriff »‹geistig› unterscheiden, ordnen« entwickelt (z. B. in lat. scire »erfahren haben, wissen«, in 1↑ "schier" »beinahe« ‹eigentlich »leicht trennend, unterscheidend«› und in ↑ "Schicht" ‹eigentlich »Geordnetes«›, andererseits der von »ausscheiden, absondern« (↑ "scheißen").