Duden - Das Herkunftswörterbuch
Scheune
Scheune:Mhd. schiun‹e› geht zurück auf ahd. scugin‹a› »Schuppen, Obdach«. Das germ. Wort (vgl. norw. mdal. skygne »Hütte, Versteck«) gehört zu der idg. Wurzel * ‹s›keu- »bedecken, einhüllen, verbergen«, vgl. z. B. aind. skunā̓ti »bedeckt«. Vielfach erweitert und weitergebildet erscheint die Wurzel vor allem in Substantiven der Bedeutung »Dach, Decke; Bedecktes; Haus; Hülse; hüllendes Kleidungsstück«. Von dt. Wörtern stellen sich außer »Scheune« hierher noch die Substantive ↑ "Schuh", 1↑ "Schote", vielleicht auch ↑ "Schaum", ohne s-Anlaut die Wortgruppen um ↑ "Haus" (mit Hose und Hort) und ↑ "Haut" (mit Hode‹n› und Hütte).
Aus anderen idg. Sprachen ist besonders lat. obscurus »dunkel« (eigentlich »bedeckt«) zu nennen (↑ "obskur"). Als Bezeichnung des Gebäudes für die eingebrachte Ernte ist »Scheune« heute das vorherrschende dt. Wort, es hat das wurzelverwandte südwestd. Wort ↑ "Scheuer" und oberd. mdal. Stadel zurückgedrängt. Ugs. steht es auch für »schlechtes, baufälliges Haus«. Die Zusammensetzung »Scheunendrescher« begegnet in der ugs. Wendung »fressen wie ein Scheunendrescher« seit dem 17. Jh.
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