Duden - Das Herkunftswörterbuch
schellen
1Schelle»Glöckchen, Klingel«: Das auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkte Wort (mhd. schelle, ahd. scella »Glöckchen«, niederl. schel) ist eine Bildung zu dem im Nhd. untergegangenen starken Verb mhd. schellen, ahd. scellan »tönen, schallen« (vgl. aengl. sciellan, aisl. skjalla), zu dem auch das unter ↑ "Schall" behandelte Wort gehört.
Eine Sonderbedeutung hat das stammverwandte ↑ "schelten" entwickelt. Über die zugrunde liegende Wurzel * ‹s›kel- »schallen« vgl. den Artikel ↑ "hell"; zu ihr gehört auch lett. skaļs̆ »hell tönend; klar«. Neben dem starken Verb »schellen« ist auch sein schwaches Veranlassungswort mhd. schellen, ahd. scellan »ertönen lassen« untergegangen. Beide Wörter wirken aber in nhd. ↑ "zerschellen" fort; s. auch 2↑ "Schelle". An ihre Stelle ist das (teilweise stark flektierte) schallen (zu ↑ "Schall") getreten. Unser jetziges schellen »läuten« ist dagegen erst im 17. Jh. zum Substantiv »Schelle« neu gebildet worden. Im Gegensatz zur gegossenen Glocke (s. d.) ist die Schelle meist kugelförmig geschmiedet, vgl. auch die Bezeichnung Schellen (eigentlich Plural) als Farbe im deutschen Kartenspiel (16. Jh.).
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