Duden - Das Herkunftswörterbuch
Schauer
Schauer»kurzes Unwetter; heftige Empfindung von Angst, Entsetzen«: Das gemeingerm. Substantiv mhd. schūr, ahd. scūr »Sturm, Hagel, Regenschauer«, got. skūra windis »Sturmwind«, engl. shower, schwed. skur ist wahrscheinlich verwandt mit lat. caurus »Nordwestwind«, lit. šiaurỹs »Nordwind« und armen. c̣urt »Kälte, Schauer«. Als Wetterbezeichnung ist das Wort im Nhd. abgeschwächt (mhd. bedeutete es auch »Anprall, Vernichtung«). Der übertragene Sinn »Frösteln, Angst, Entsetzen« (schon mnd. bedeutet schūr »Fieberanfall«) ist im Nhd. wohl von dem unverwandten »Schauder« (↑ "schaudern") beeinflusst. – Abl. : schauerlich (17. Jh.) und schaurig (18. Jh.), beide zuerst vom Wetter gebraucht, jetzt für »grausig«; schauern (spätmhd. schawern; im 15. Jh. »gewittern, hageln«, im 16. Jh. »frösteln«). Zus. : Schauerroman (20. Jh.).
Schauermann
(Plural: Schauerleute): Die Kai- u. Schiffsarbeiter der dt. Nordseehäfen heißen seit dem 19. Jh.
Schauerleute, vorher, zuerst im 17. Jh., Schauer, nach niederl. sjouwer‹man› »Hafenarbeiter; Lastträger«. Das Wort gehört zu niederl. sjouwen, fries. mdal. seeuwe »schleppen, schuften« und damit wahrscheinlich zu ↑ "See" (weil diese Männer mit ihren Lasten früher durchs Meer waten mussten).
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