Duden - Das Herkunftswörterbuch
säen
säen:Das gemeingerm. Verb mhd. sæ̅‹je›n, ahd. sāen, got. saian, engl. to sow, schwed. gehört mit den unter ↑ "Saat" und ↑ "Same" behandelten Wörtern zu der idg. Wurzel * sē‹i›- in der Bedeutungswendung »säen«, vgl. z. B. aus anderen idg. Sprachen lat. serere (sevi, satum) »säen«, satio »das ‹Aus›säen, Saat« (↑ "Saison"), semen »Samen« (↑ "Seminar") und die baltoslaw. Sippe von russ. sejat᾿ »säen«. Diese idg. Wurzel bedeutete ursprünglich etwa »schleudern, werfen, ‹aus›streuen, fallen lassen«, vgl. dazu z. B. aind. sā̓yaka-ḥ, -m »Wurfgeschoss, Pfeil«, prá-siti-ḥ »das Dahinschießen, Ansturm; Schuss, Wurf; Geschoss«. Die Bedeutung »säen« hat sich demnach aus »(Korn, Samen) werfen, ausstreuen« entwickelt. Auf einem Bedeutungsübergang von »werfen, fallen lassen« zu »loslassen, nachlassen, ermatten, säumen« beruhen die unter ↑ "seit" (eigentlich »später«) und ↑ "Seite" (eigentlich »schlaff Herabhängendes, Flanke«) behandelten Wörter; vgl. zu dieser Bedeutungswendung z. B. noch got. sainjan »säumen, zögern«, aisl. seim »langsam, spät«, mhd. seine »langsam, träge« und lat. sinere »lassen«, serus »spät«. – Zus. : Sämann (15. Jh.).
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