Duden - Das Herkunftswörterbuch
Staubgefäß
Gefäß:Mhd. gevæ̅z̧e »Schmuck, Ausrüstung, Gerät, Geschirr«, ahd. givāz̧i »Proviantladung«, got. gafēteins »Schmuck« gehören zu dem unter ↑ "fassen" behandelten Verb. Im dt. Sprachgefühl wurde »Gefäß« später als Kollektivbildung zu »Fass« verstanden, wodurch das Wort seine zahlreichen Bedeutungsschattierungen (z. B. »Griff am Degen«, »Takelwerk der Schiffe«, »Ladung eines Floßes«) verlor. In der Naturwissenschaft spielt »Gefäß« in Zusammensetzungen wie Blutgefäß und Staubgefäß eine Rolle.
Staub:
Mhd., ahd. stoup ist eine nur dt. Substantivbildung zu dem unter ↑ "stieben" behandelten Verb (anders gebildet sind niederl. stof »Staub« und das untergegangene mhd. stüppe, ahd. stuppi »Staub«, vgl. got. stubjus »Staub«). »Staub« bedeutet demnach »das Stieben‹de›«. – Abl. : staubig »voll Staub, mit Staub bedeckt« (mhd. stoubec). Zus. : Staubfaden, Staubgefäß (Teile der Blüte, die den Pollen oder Blütenstaub tragen; 18. Jh.). Die Verben stauben »Staub aufwirbeln« (meist unpersönlich »es staubt«) und stäuben »Staub absondern; zerstieben« werden vom Sprachgefühl zu »Staub« gezogen, beruhen aber wohl beide auf mhd. stouben, stöuben, ahd. stouben »stieben machen, Staub erregen, aufscheuchen«, dem Veranlassungswort zu dem unter ↑ "stieben" behandelten Verb (entsprechend mnd. stöven, ↑ "stöbern"). Unmittelbar zum Substantiv gehören Zusammensetzungen und Präfixbildungen wie abstauben »Staub entfernen« (16. Jh.; zuerst häufiger in der umgelauteten Form »abstäuben«; jetzt ugs. auch für »entwenden, ergattern«), verstauben »von Staub ganz bedeckt werden« (im 18. Jh. neben gleichbed. »verstäuben«; das 2. Part. verstaubt bedeutet auch »überholt, altmodisch«) und bestäuben »Blüten befruchten« (1. Hälfte des 19. Jh.s; mhd. bestouben »mit Staub bedecken«). Dagegen gehört zerstäuben »versprühen« (18. Jh.; mhd. zerstouben »auseinanderscheuchen«) enger zur Bedeutung »stieben machen«.
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